USA Südwesten

Moab: Sandstein, Slickrock & Sehnsucht nach Salzrand

Die wegen ihres Lärms ausgeschaltete Klimaanlage war keine so geniale Idee – es ist ziemlich warm in der Nacht. Aber immerhin schlafen wir heute fast bis 6:00 Uhr durch. Andreas schnappt sich seine Laufschuhe, während ich mich nach dem Duschen erst mal auf den Weg zum Supermarkt mache – ein paar Kleinigkeiten besorgen, bevor es losgeht.

Um 8:00 Uhr treffen wir uns mit Bettina zum Frühstück, und kurz vor 9:00 Uhr sitzen wir dann auch schon im Auto. Ziel des Tages: Island in the Sky, ein Abschnitt des Canyonlands Nationalparks.

Am Parkeingang kaufen wir gleich den America the Beautiful-Jahrespass – da wir dieses Jahr mehrere Nationalparks besuchen, ist das definitiv die klügere Variante.

Wir fahren bis zum Parkplatz am Shafer Canyon Viewpoint, wo wir gegen 9:45 Uhr zu unserer Wanderung starten.

Der Neck Spring Trail ist heute unser Ziel – ein knapp 9 Kilometer langer Rundkurs, der nicht nur mit tollen Aussichten glänzt, sondern auch ein bisschen Pioniergeschichte erzählt.

Immer wieder entdecken wir alte Tröge, eiserne Befestigungen und Wassersysteme, die früher von Ranchern genutzt wurden, um ihre Herden in der trockenen Wildnis zu versorgen.

Der Weg windet sich über Slickrock, durch flache Washes und an der ein oder anderen Klippe entlang – ohne wirklich ausgesetzt zu sein.

Die Orientierung ist dank zahlreicher Steinmännchen und unserer Karten-App kein Problem.

Der Himmel ist etwas launisch – mal Sonne, mal dicke Wolken – aber bis auf ein paar vereinzelte Tropfen bleibt es trocken. In der Ferne grollt ein Donner, aber das wirkt mehr dramatisch als bedrohlich.

Gegen 12:00 Uhr machen wir eine ausgiebige Mittagspause – Sandwiches auspacken, Schuhe lockern und einfach die Kulisse genießen. Diese Weite, diese Farben, diese Stille – es ist einfach unvergleichlich.

Kurz vor dem Ende der Runde bietet sich noch ein grandioser Blick auf den berühmten Shafer Trail, wo sich Geländewagen wie Ameisen durch die engen Serpentinen quälen.

Gegen 14:00 Uhr erreichen wir wieder den Parkplatz und gönnen uns noch einen kurzen Abstecher ins Visitor Center. Dort wandert – wie immer – der obligatorische Kühlschrankmagnet in unseren Besitz.


Zurück im Hotel gegen 15:30 Uhr – Zeit für ein kühles Bier und eine schnelle Dusche. Danach machen wir noch einen kleinen Stadtbummel durch Moab und werden auch souvenirtechnisch noch mal schwach. Naja, es gibt Schlimmeres 😉

Zum Abendessen zieht es uns ins Arches Thai.

Das Essen ist köstlich, aber die Portionen sind riesig – wir kämpfen uns tapfer durch rote Currys und gebratenen Reis.

Nur leider: keine Margaritas.

Und das, wo wir uns doch heute unbedingt noch eine gönnen wollten – bevor in den nächsten fünf Tagen auf unserer Coyote Gulch Tour wieder völlige Abstinenz herrscht.

Also machen wir uns nach dem Essen auf die Suche – Moab ist am Abend jedoch im Ausnahmezustand. Überall lange Wartelisten, keine freien Plätze, laute Musik oder einfach keine Stimmung zum Sitzenbleiben. Wir sind motiviert, aber auch ein bisschen mäkelig – was die Suche nach der perfekten Margarita nicht gerade einfacher macht.

Schließlich kapitulieren wir und kehren unverrichteter Dinge ins Hotel zurück.

Zum Glück gibt es einen Plan B: Wir machen es uns mit Bettina in unserer Suite gemütlich und plaudern eine gute Stunde über Gott und die Welt. Auch ganz schön – nur eben ohne Margarita.

Aber so leicht geben wir nicht auf: Gegen 20:30 Uhr unternehmen wir einen letzten Versuch und schauen noch einmal im Fiesta Mexicana vorbei – direkt gegenüber vom Hotel. Und siehe da: Die meisten Gäste sind schon weg, und wir bekommen kurz vor Ladenschluss noch unsere heiß ersehnten Margaritas. Was sollen wir sagen – sie ist und bleibt die beste der Stadt.

Um 21:30 Uhr sind wir zurück im Zimmer, verabreden uns noch zum gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen – und dann ist auch schon Schlafenszeit.