USA

Während unseres Aufenthaltes bei Anna und Vic ist definitiv Ausschlafen angesagt, denn auf das tolle Frühstück hier im B&B wollen wir unter gar keinen Umständen verzichten. Für den heutigen Tag werden wir in unserer Entscheidung schon mal direkt bestätigt, als Anna das Frühstück serviert. Heute gibt es Blueberry pancakes und Eier nach Wahl

Im Anschluss packt uns Vic noch ein paar extra Pancakes als Wegzehrung für unsere Wanderung ein - so sind wir perfekt ausgerüstet

Heute wollen wir in den Island in the Sky District des Canyonland National Parks und dort den Syncline Loop Trail unter die Sohlen nehmen.

Gegen 10:00 Uhr haben wir am Trailhead unsere Camelbaks gefüllt und sind bereit, in die fantastische Landschaft einzutauchen. Man kann den Loop prinzipiell in beide Richtungen laufen - wir entscheiden uns für den Uhrzeigersinn, was sich später als absolut richtig und wichtig für uns herausstellt.

Zunächst geht es auf einem gut sichtbaren Pfad durch die zerklüftete Landschaft bis zum Rim, dann folgt der steile, serpentinenartige Abstieg auf Geröll und großen Gesteinsbrocken in den Canyon.

Unten im Canyon wird der Weg einfacher und wir folgen einem ausgetrockneten Wash, der später in den Upheaval Canyon mündet und von alten Cottonwood Bäumen gesäumt ist.

Das Warnschild am Trailhead leistet uns übrigens insofern gute Dienste, dass es nahezu alle anderen Besucher von der Wanderung abhält und wir die meiste Zeit völlig alleine unterwegs sind.

Später öffnet sich der Canyon und wir erreichen den Abzweig zum Upheaval Canyon. Ab hier wird es langsam knifflig und der schwierigste und anstrengendste Teil der Wanderung beginnt: Klettern und Trail suchen ist angesagt.

Der Trail führt ab hier steil nach oben über ein großes Feld von Felsbrocken — nichts für Leute mit Höhenangst. Also eigentlich überhaupt nichts für mich Aber irgendwie müssen wir ja schließlich wieder aus dem Canyon raus…

Und dann mache ich prompt den Fehler, mich während der Kletterei an der steilen Felswand einmal kurz umzudrehen und nach unten zu schauen. Was folgt, ist eine Panikattacke vom Feinsten Mindestens 10 Minuten lang klammere ich mich einfach nur an der Wand fest und kann mich keinen einzigen Millimeter vor oder zurück bewegen und wir erwägen ernsthaft wieder umzukehren. Aber da wir die steile Wand schon zur Hälfte hinter uns haben, würde das bedeuten, dass ich sie mit Blick nach unten wieder hinunter klettern muss, was ein absolutes NoGo wäre.

Also muss ich mich zusammenreißen und meine Angst hinunter schlucken. Nach weiteren 10 Minuten habe ich das dann halbwegs geschafft und wir steigen weiter nach oben. An Fotografieren ist dabei aber absolut nicht zu denken…

Erst als diese kritischste Stelle überwunden ist, habe ich wieder den Nerv, ein paar Fotos von der weniger komplizierten Kletterei zu machen:

Irgendwann gelangen wir schließlich in’s Upper Syncline Valley — eine wunderschöne Grüne Oase mit Quellen und einer wohlverdienten Rast — bevor wir das letzte Stück zurück zum Trailhead in Angriff nehmen.

Erschöpft aber glücklich kommen wir gegen 17:30 Uhr wieder am Parkplatz an — so lange haben wir noch nie für eine 13 km Tour gebraucht.

Nach einer reichlichen Stunde Fahrt sind wir wieder in Moab, wo wir direkt die Pizzeria Antigua Forma ansteuern.