USA - Mittlerer Westen

Badlands National Park, Rapid City, Spearfish Canyon

Als wir heute morgen aufwachen, ist es erfrischend kühl. Es hat in der Nacht offenbar ziemlich geregnet, wovon wir dank Tiefschlaf nichts mitbekommen haben. Jetzt scheint aber schon wieder die Sonne und einem weiteren tollen Tag steht somit nichts im Wege.

Auch mit dem Schlafen klappt es mittlerweile schon halbwegs. Immerhin sind wir erst um 7:15 Uhr — also eine Viertelstunde NACH der Öffnungszeit im Restaurant zum Frühstück wink.

Nach zwei reichhaltigen Omeletts — der Veggie-Variante für mich und der Western-Ausführung für Andreas — wollen wir noch den Medicine Root Trail hier in den Badlands laufen, bevor wir wieder aufbrechen. Das kühlere Wetter erscheint uns dafür gerade recht.

Allerdings ist es ziemlich windig und vor allem — durch den Regen in der Nacht — sehr, sehr muddy.

Als uns am Parkplatz vom Saddle Pass Trailhead zwei junge Leute entgegenkommen und meinen, der Weg wäre nicht begehbar, denken wir angesichts ihres Schuhwerkes erst noch, dass das für uns sicher kein Problem sei. Aber nach 300 Metern sind unsere Schuhe um zwei Kilo schwerer und so geben auch wir auf. Der steile Weg ist total verschlammt und wir schlittern und rutschen nur so umher. Es ist einfach zu gefährlich und wir beschließen, stattdessen den Trailhead an der Old Northeast Road zu probieren, wo es nicht so steil nach oben geht.

Um die total verschlammten Schuhe für die kurze Fahrt zum anderen Trailhead nicht erst wechseln zu müssen und trotzdem das Auto nicht einzusauen, ziehen wir kurzerhand die Walmart-Einkaufstüten darüber wink

Am neuen Trailhead angekommen, tragen wir uns in’s Register ein und los geht’s. Auf diesem Weg läuft es sich deutlich leichter, obwohl wir auf dem glitschigen Untergrund trotzdem nicht um die ein oder andere Tanzeinlage herumkommen wink

Unterwegs sehen wir auch wieder ein paar Tiere.

Zuerst einige Rehe und dann — trotz guter Tarnung — diesen hübschen grünen Zeitgenossen.

Hätte uns gestern jemand erzählt, dass es hier in den Badlands Frösche gibt, hätten wir wohl an seinem Verstand gezweifelt…

Am Saddle Pass angekommen, genießen wir kurz die Aussicht, die uns heute Morgen verwehrt blieb und wandern dann über den Castle Trail wieder zurück zu unserem Auto.

Durch den warmen Wind merkt man förmlich, wie mit jeder Minute der Boden wieder trockener wird — wenn es so weiter weht, ist heute Nachmittag der Saddle Pass Trail sicher schon wieder gut begehbar.


Gegen 10:30 Uhr sind wir zurück von unserer Wanderung und entledigen uns erst einmal unserer Schlammschuhe. Dann fahren wir auf der Badlands Loop Road wieder aus dem Nationalpark hinaus. Es ist zwar die gleiche Strecke wie gestern, trotzdem wirkt vieles aus der entgegengesetzten Richtung kommend noch einmal ganz anders.

Wir halten unterwegs noch ein paar mal an den Viewpoints und zum Ablichten der Bighorn Sheeps, die unseren Weg kreuzen.

Dann geht es über Wall wieder gen Westen.


In Rapid City legen wir einen ungeplanten Zwischenstopp ein. Eigentlich wollten wir hier nur geschwind etwas einkaufen zum Vespern für heute Abend, da es in der Nähe unseres B&B kein Restaurant gibt. Aber beim Durchfahren stellen wir fest, dass die zweitgrößte Stadt von South Dakota richtig hübsch ist und entscheiden uns spontan zu einem Eis und zu einem kurzen Stadtbummel entlang der Main Street.

Was wir vorher gar nicht wussten: hier kann man u.A. die Bronzestatuen aller bisherigen US-Präsidenten in Lebensgröße besichtigen. Als wir an der ersten Kreuzung Abraham Lincoln entdecken, meinen wir noch das wäre Zufall, bald merken wir jedoch, dass das Ganze System hat und es entwickelt sich eine richtige Schnitzeljagd.

An den Kreuzungen entlang der Main Street und der Saint Joseph Street entdecken wir an die 20 ehemalige Präsidenten. Es gibt auch ein President’s Information Center, in dem man Informationen zum Rundgang bekommt.


Einen weiteren kurzen Stopp legen wir an der Chapel in the Hills ein, die mehr oder weniger an unserem Weg liegt.

Es handelt sich dabei um die Nachbildung einer norwegischen Stabkirche.

Die kleine Kapelle besteht komplett aus Holz und ist ganz nett anzuschauen aber irgendwie passt sie so überhaupt nicht hier her…

Wir halten uns auch nicht allzu lange hier auf und fahren recht bald weiter.


Unterwegs halten wir kurz an einer Rest Area und essen unseren Lunch, dann führt uns die Fahrt entlang eines Scenic Byway durch den von Kalksteinfelsen gesäumten idyllischen Spearfish Canyon. Wir fahren bis zum Trailhead der Roughlock Falls und gehen den letzten Programmpunkt für heute an.

Der kurze Spaziergang zu den Wasserfällen ist gerade mal eine Meile lang und ganz nett. Auch die Wasserfälle sind hübsch anzuschauen — nicht besonders spektakulär aber allemal ein netter Zwischenstopp auf der langen Fahrt.


Die restlichen 70 Meilen bis zu unserer heutigen Unterkunft führen ebenfalls durch eine idyllische Landschaft und sind recht schnell zurückgelegt. Wir verlassen South Dakota und kommen wieder nach Wyoming und können schon bald aus der Ferne unser Ziel für morgen entdecken: den Devils Tower.


Gegen 18:30 Uhr kommen wir schließlich im Sawin Logs B&B an. Wir werden von Twila, der Gastgeberin, sehr nett begrüßt und herumgeführt. Sie erklärt uns die Gegebenheiten und wir plaudern noch ein Weilchen angeregt.

Unser Zimmer ist die Saffron Suite, die uns sehr gut gefällt. Wir haben eine tolle Aussicht auf die sanften grünen Hügel der westlichsten Ausläufer der Black Hills. Nachdem wir uns eingerichtet und etwas erfrischt haben, setzen wir uns auf die Terrasse, um unser Abendessen zu verspeisen. Eine Flasche Rotwein wird geköpft und wir lassen den Tag bei einem Gläschen gemütlich ausklingen.