Südtirol

Von Seis zum Sella Joch

Heute verlassen wir das Gebiet der Seiser Alm und fahren weiter nach Wolkenstein. Es hat uns hier richtig gut gefallen und wir werden bestimmt irgendwann einmal wieder kommen.

Die Anreise nach Wolkenstein verläuft leider etwas suboptimal. Erst schickt uns das Navi über diverse Seitenstraßen, die mit dem Wohnmobil schlichtweg nicht zu befahren sind, sodass wir mehrmals umkehren müssen. Und als wir schließlich am anvisierten oberen Parkplatz am Sellajoch ankommen, ist dieser bereits rappelvoll.

Wir fahren also notgedrungen zurück zum unteren Parkplatz. Hier müssen wir nun erst mit der Gondel und dem Paradiso-Lift nach oben fahren, so dass es ziemlich spät wird mit unserer Wanderung. Erst gegen 11:30 Uhr kommen wir letztlich los und es könnte mit der geplanten Umrundung des Sassolungo zeitlich etwas knapp werden mit der letzten Bahn. Schaun wir mal…

Auf dem Wanderweg ist mega viel los — Tagesausflügler, Touristen und jede Menge Mountainbiker, die sich den Weg mit den Wanderern teilen. Hier steppt echt der Bär. Das ist eigentlich überhaupt nicht unser Ding 🫤 — aber die Landschaft ist wirklich toll.

Und das Massiv von Plattkofel und Langkofel, was wir von der Seiser Alm aus nur aus der Ferne bewundern konnte, ist so unmittelbar davor schon mächtig beeindruckend — noch schöner wäre es allerdings ohne die vielen Seilbahnen hier im Areal (und dann wären auch gleichzeitig viel weniger Touristen hier…)

In der Friedrich August Hütte machen wir Mittagspause. Von hier kann man bis zur Rosszahnscharte und der Tierser Alp Hütte schauen, wo wir noch vor drei Tagen waren.

Andreas gönnt sich dreierlei Knödel, ich nehme die Tagliatelle mit Steinpilzen und Walnusscreme — beides ist super lecker 😋

Beim Toilettengang gibt es hier erst eine kurze Quizfrage — aber man muss nicht wirklich lange überlegen, welche Tür zu den Damen und welche zu den Herren führt 🤪

Dann setzen wir unsere Runde um den Sassolungo fort. Die Wanderung macht allerdings teilweise fast keinen Spaß mehr, weil soviel Leute unterwegs sind. Auf den schmalen Wegen muss man ständig stehen bleiben und Gegenverkehr vorbei lassen 🫤

So hatten wir es ja ursprünglich auf der Seiser Alm befürchtet, aber dort war das Gelände dann so weitläufig, dass sich die Besucher gut verteilt haben. Hier laufen jedoch alle mehr oder weniger dieselbe Runde um den Sassolungo herum.

An der Plattkofelhütte gibt es nochmal eine kleine Stärkung — in flüssiger Form für Andreas und als Marillenstrudel für mich.

Als wir von hier weiterlaufen, hat der Betrieb merklich nachgelassen und wir können die Landschaft wieder in vollen Zügen genießen, da wir nicht mehr permanent dem Gegenverkehr Platz machen müssen.

Auf der Nordseite des Sassolungo müssen wir teilweise sogar noch durch Schneefelder laufen 😲

Durch unseren späten Start wird es am Ende zeitlich sehr eng und wir erreichen die letzte Bahn nicht mehr. Wir müssen also nach unten laufen, worüber meine Knie nicht sonderlich erfreut sind.

Auch die Hütten haben mittlerweile schon alle geschlossen. Aber wir haben Glück:

In einem kleinen Familienbetrieb, wo eigentlich auch schon alle am zusammenpacken sind, bekommen wir noch etwas zu trinken und kommen dabei nett ins Gespräch.

Die Hütte hat erst gestern neu geöffnet und als wir dem Wirt erzählen, wie überfüllt wir das heute alles empfunden haben, lacht er nur und meint, dann sollten wir niemals im August hierher kommen, denn heute wäre es im Vergleich total leer gewesen…

Gegen 18:45 Uhr sind wir wieder unten am Parkplatz und richten uns zum Übernachten ein. Die Lage an einem kleinen Bach ist richtig schön — es muss nicht immer ein Campingplatz sein…

Allerdings haben wir heute keine Lust mehr zu kochen oder in ein Restaurant zu gehen: ein Sundowner und ein paar Snacks reichen uns für heute Abend…