Südafrika

Tsitsikamma - Dolphin Trail

Auch heute werden wir wieder sehr früh von den Geräuschen der Natur geweckt, allerdings sind diese deutlich weniger vielversprechend als gestern. Als wir aus dem Fenster schauen, stürmt es heftig und es schüttet wie aus Kübeln.

Da verkrümeln wir uns doch lieber wieder in unsere kuscheligen warmen Betten, nehmen noch eine Mütze voll Schlaf und hoffen, dass sich das Wetter bis zum Beginn unserer Wanderung in vier Stunden ausgetobt hat.

Als wir uns dann gegen 8:00 Uhr zum Frühstück aufmachen, hat es sich schon weitestgehend beruhigt — man sieht sogar schon stellenweise blauen Himmel und es hat auch jemand die Gießkanne abgestellt. Was so ein bisschen Schlaf doch ausmacht wink Es windet zwar immer noch sehr stark — aber Hauptsache, es ist trocken.

Die drei Kapstädterinnen klinken sich allerdings für heute aus der Wanderung aus — ihnen ist das zu kalt und sie wollen stattdessen lieber shoppen gehen. Naja — jeder wie er mag, dann sind wir heute eben nur zu acht unterwegs…


Die Wanderung beginnt direkt mit dem Abstieg zu den Rock Pools und wir sehen gleich am Anfang einen Knysna-Turako.

Wie unser Guide erklärt, kommen diese Vögel nur hier in der Gegend vor — daher auch ihr Name — und sie sind wohl sehr selten und schwer zu entdecken, da sie kaum Geräusche machen.

Da haben wir ja richtig Glück gehabt mit unserem Prachtexemplar, das sich in den grünen Blättern echt gut getarnt hat.

Auf Sea Level angekommen, geht der Weg jetzt mit vielen Klettereinlagen eine ganze Weile über die Felsen. Dabei stürmt es ordentlich und die Wellen sind entsprechend gigantisch.

Wir müssen alle unsere Hüte ordentlich festhalten — und selbst das nützt nichts: als Andreas einen kurzen Moment nicht aufpasst, fliegt ihm die Kappe vom Kopf und ist sofort außer Reichweite, so dass keine Chance besteht, sie wiederzuholen sad

Auch das Meer ist heute durch den starken Wind leider so aufgewühlt, dass wir keine Chance haben, Wale oder Delphine zu sehen. Dafür entdecken wir aber ein paar Kormorane und Austernfischer.

Und wir haben Glück, dass gerade Ebbe herrscht, sonst würden wir bei den riesigen Wellen nämlich ganz schön nass werden.

Das Nass-Werden bleibt uns jedoch nicht gänzlich erspart: kurz vor dem Wieder-Aufstieg fängt es doch noch an zu regnen und wir müssen kleidungstechnisch umdisponieren. Aber es dauert nicht wirklich lange: nach 15 Minuten hört der Regen schon wieder auf und wir können uns jetzt trocken blasen lassen wink


Jetzt verlassen wir die Küste und es geht wieder recht steil hinauf durch den Wald, wobei wir unterwegs viele unbekannte Pflanzen sehen, die unsere Guides uns erklären — z.B. Stinkmorcheln in Form von Seesternen, „knubbelige Bäume“, sowie Aloe und wilde Feigen.


Als wir endlich den höchsten Punkt erreicht haben, werden wir mit einem Lunch für unsere Anstrengungen belohnt: Die Guides bauen ein wunderbares Picknick für uns auf, bei dem selbst eine Tischdecke mitten im Wald nicht fehlt thumbsup

Es gibt Chicken-Curry mit Reis, Salat, frisch gebackenes, noch warmes Brot, Kaffee und Kuchen. Einfach toll — wir sind alle begeistert.


Anschließend müssen wir nur noch 90 Minuten durch einfaches Gelände laufen, bis wir dann gegen 16:00 Uhr in der Fernery ankommen.

Auch hier werden wir wieder sehr nett mit einem Willkommenstrunk empfangen. Wir schauen uns das Gelände und unsere Unterkunft an und sind mehr als zufrieden:

Es gibt zwei Saunen und Pools und unser Chalet „BlueLilly“ ist auch echt toll. Sehr geräumig, schön eingerichtet und alles ist sehr sauber und gepflegt. Wir haben zwei Terrassen mit toller Aussicht, eine Kaminecke mit bequemen Sesseln und ein großzügiges Bad mit flauschigen Bademänteln.

Einzig das Internet ist miserabel. In den Chalets gibt es gar keins, nur an der Rezeption — und dort ist es mehr als dürftig.

Aber bei all dem Komfort hier kann man darauf ja auch gut mal verzichten, die Kommunikation mit zu Hause wird halt auf den nächsten Tag verschoben.

Stattdessen machen wir es uns in unserem Chalet gemütlich, lassen uns eine heiße Badewanne ein, feuern den Kamin an und trinken ein Glas Wein, bis es Zeit zum Dinner ist.


Dieses ist dann im Gegensatz zum Rest hier leider etwas enttäuschend. Groß angepriesen als exklusives 4-Gänge-Menü waren die Erwartungen entsprechend hoch, aber dann müssen wir z.B. fast zwei Stunden warten, bis nur mal die Vorspeise kommt, obwohl außer unserer Gruppe mit elf Personen das Restaurant nahezu leer ist.

Eine weitere Stunde bis zum Hauptgang, der dann auch noch kalt ist und nicht bei allen der eigentlichen Bestellung entspricht. Einige Teller gehen zurück in die Küche und so richtig zufrieden ist keiner aus unserer Runde.

Aber wir nehmen es locker und lassen uns die Stimmung dadurch nicht verderben. Wir plaudern in netter Runde und bekommen von den Kapststädterinnen noch viele hilfreiche Tipps für die weiteren Tage unseres Urlaubs.