Südafrika

Franschhoek, Stellenbosch, Weingüter

Nachdem uns Annette gestern auf ihre spezielle Art erklärt hat, dass sie morgens vor dem vierten Kaffee nicht ansprechbar ist und 9:00 Uhr als Frühstückszeit vorgeschlagen hat, wollen wir nicht riskieren erschossen zu werden und willigen ein wink

Schließlich sind wir ja auch im Urlaub und nicht auf der Flucht…

So sitzen wir also relativ spät zusammen mit den anderen Gästen auf der Terrasse und genießen total entspannt ein wunderbares Frühstück, den fantastischen Ausblick vom Garten auf die umliegenden Berge und Annettes sehr speziellen Humor.

Sie achtet auf ihre sympathisch-burschikose Art genau darauf, dass alles aufgegessen wird und dass auch die Hauskatze ihr Stück von der Forelle abbekommt wink


Gegen 10:30 Uhr sind wir aufbruchbereit und laufen zunächst noch einmal in’s Städtchen, wo wir bei Huguenot Fine Chocolates ein Schokoladen-Tasting reserviert haben.

Ein Angestellter erklärt uns hier bei einer Privatführung viel Interessantes rund um die Schokoladen- und Pralinenherstellung und wir dürfen natürlich alles probieren yummy

Was uns etwas erstaunt ist die Tatsache, dass die Kakaobohnen, die hier in Afrika geerntet werden, zunächst erst nach Europa — vorwiegend nach Belgien — exportiert werden. Dort werden sie zu Schokoladenrohmasse verarbeitet und in dieser Form wieder importiert, um daraus schließlich die süßen Köstlichkeiten herzustellen.

Die Führung dauert nicht allzu lange und so brechen wir nach einer kurzen Tour durch die Souvenirläden gegen Mittag zu unserer geplanten Runde durch die Weingüter auf.


Wir kommen an schier endlosen Weinbergen vorbei und die Auswahl an Vineyards ist riesig. Alle paar hundert Meter kommt links oder rechts der Straße ein neues Hinweisschild zu einem Weingut, sodass wir gar nicht wissen, wo wir zuerst anhalten sollen.

So machen wir unseren ersten Stopp schließlich in Kanonkop, was uns von Annette empfohlen wurde. Wir schauen uns die sehr schöne Anlage und den Weinkeller an, verzichten aber auf ein Tasting, da der Pinotage, wofür Kanonkop bekannt ist, eher nicht unser Lieblingswein ist.


Ein paar Weingüter weiter machen wir den nächsten Halt in Simonsig. Auch dieses gefällt uns sehr gut und hier lassen wir uns auf der schattigen Terrasse zu einem Tasting nieder.

Aus einer langen Liste wählen wir jeweils fünf Weine zum Probieren aus und können dann bei den Erklärungen des Sommeliers unsere dürftigen Weinkenntnisse etwas aufbessern — richtige Weinkenner werden aus uns aber wohl trotzdem nie werden wink

Wir probieren fast ausschließlich weiße Weine, die uns zum großen Teil sehr gut schmecken und am Schluss wechseln auch ein paar Flaschen den Besitzer. Schön ist hier, dass man sich die Flaschen direkt nach Hause, also nach Deutschland, liefern lassen kann, was nicht bei allen Weingütern der Fall ist.


Mittlerweile ist es schon später Nachmittag und wir fahren erst einmal weiter nach Stellenbosch, um die angeblich schönste Stadt des Weinlandes anzuschauen.

Wir spazieren durch die Corp und die Church Street, wo es viele nette Läden und Restaurants gibt und finden im Porcupine ein paar wirklich schöne Mitbringsel.

Auch die Stadt Stellenbosch selbst gefällt uns sehr gut — viele schöne viktorianische und georgianische Häuser mit deutlich holländischen Einschlag bestimmen das Stadtbild. Dazwischen gepflegte Parks — eine recht angenehme Atmosphäre, nur irgendwie haben wir völlig vergessen, ein paar Fotos zu machen dontknow

In einer weiteren Kunstgalerie — dem Träumerei — bleiben wir mal wieder fasziniert an einem Bild hängen und sind hin- und hergerissen. Es gefällt uns richtig gut, ist aber recht teuer und wir sind uns auch nicht ganz sicher über den Platz, den es bei uns finden würde.

Wir brauchen etwas Bedenkzeit und setzen uns deshalb erst einmal auf ein Bierchen in eines der netten Straßencafes. Doch die Entscheidung fällt uns auch danach noch schwer und so vertagen wir sie nach einem weiteren kurzen Walk auf morgen und fahren wieder zurück in Richtung Franschhoek.


Aus Stellenbosch herauszufahren erweist sich dann als schwieriger als gedacht, denn wir haben offenbar genau die Rushhour erwischt und es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis wir den ganzen Traffic jam hinter uns gelassen haben.

Die Vineyards haben mittlerweile natürlich alle geschlossen und so fahren wir direkt wieder zurück nach Franschhoek in unser B&B. Hier nehmen wir für eine Weile den Pool in Beschlag und relaxen in der Abendsonne.

Später finden sich auch die anderen Gäste und Annette und Barry auf der Terrasse ein und da heute niemand zum Dinner ausgehen will — wir alle haben in den letzten Tagen einfach viel zu viel gegessen — verbringen wir hier zusammen einen netten, gemütlichen Abend.