Südafrika

Betty's Bay, Gordon's Bay, Sir Lowry's Pass, Franschhoek

Auch heute ist wieder ein späteres Frühstück angesagt und wir brauchen deutlich länger, bis wir in die Puschen kommen.

Nach dem Auschecken müssen wir dann erst noch Luft nachpumpen — der linke Vorderreifen lässt doch immer wieder deutlich nach — Getränke kaufen und Bargeld holen. Dabei verschluckt der ATM scheinbar meine Geldkarte — es dauert geschlagene 10 Minuten, bis sie wieder heraus kommt und wir sind schon leicht nervös…

Aber alles ist gut und wenn auch deutlich später als geplant, können wir gegen 10:30 Uhr endlich losfahren. Die dicken Wolken von gestern haben sich zum Glück wieder verzogen und die Sonne lacht — wie sich das im Urlaub gehört.


Bis zu unserem ersten Ziel für heute — Betty’s Bay — ist es nur eine gute halbe Stunde zu fahren. Hier lebt eine große Kolonie afrikanischer Pinguine, die wir uns anschauen wollen.

Allerdings tun wir uns anfangs recht schwer, die Pinguine zu finden. Am Ortseingang steht zwar ein Hinweisschild, aber im Ort können wir dann — zumindest aus Richtung Hermanus kommend — kein weiteres entdecken und alle Zufahrten zum Beach, die wir ausprobieren, erweisen sich als Sackgassen.

Nach einer kompletten Runde durch das Straßenlabyrinth im Ort versuchen wir es noch einmal aus der anderen Richtung und entdecken jetzt auch die unscheinbaren Schilder, die uns zu den Pinguinen führen.

Aus Richtung Hermanus kommend sollte man auf jeden Fall auf das Hinweisschild zum „Stony Point“ achten, welches wir anfangs ignoriert haben.

Nachdem wir unsere 20 Rand Eintritt bezahlt haben, können wir von einem Holzplankenweg aus die niedlichen Frackträger beobachten, wie sie im Meer herumschwimmen, ein Sonnenbad nehmen oder vom Fischfang heimkommend zu ihren Bruthöhlen watscheln.

Die Pinguine sind total putzig, auch wenn sie ziemlich streng riechen, und wir könnten ihnen stundenlang zuschauen, wie sie mit ihren kurzen Stummelflügeln wackeln und sich nach einem erfrischenden Bad trocken schütteln, um dann wieder einfach nur die Sonne anbetend dazustehen wie versteinert.

Es gibt auch sehr viele Kormorane hier, die sich zwar deutlich getrennt von den Pinguinen gruppieren aber sich prinzipiell gut mit ihnen zu vertragen scheinen.


Irgendwann müssen wir uns schweren Herzens von dem Anblick losreißen und gegen 12:30 Uhr treten wir die Weiterfahrt an.

Sie führt uns über einen wunderschönen Scenic Drive an der Küste entlang und viele Parkplätze laden dazu ein, die tolle Aussicht auf die Bucht zu genießen.

Wir fahren auf der Küstenstraße bis nach Gordon’s Bay, wo es einen tollen Strand gibt und und wir machen in einem der Restaurants Mittagspause.


Nach einer kleinen Stärkung verlassen wir dann die Küste wieder und fahren über den Sir Lowry’s Pass und den Franschhoek Pass vorbei an etlichen Obstplantagen und durch eine wunderschöne Berglandschaft.

Nach weiteren 90 Minuten Fahrt kommen wir gegen 17:00 Uhr in Franschhoek an. Hier sind wir für die nächsten zwei Tage im Garden House untergebracht und wir inspizieren erst einmal unser Quartier.

Annette, unsere neue Gastgeberin, entpuppt sich als eine sehr resolute, ältere Londoner Dame, die auf ihre eigene, ganz spezielle Art wirklich sehr sympathisch ist. Sie weist uns in alles ein und erklärt auch gleich, dass wir bei Nichtbeachtung gewisser Regeln von ihr sofort erschossen werden wink

Wir wohnen im Cottage neben dem Haupthaus, was uns richtig gut gefällt. Der Kühlschrank im Zimmer ist schon mit Getränken für uns gefüllt und ein großer wunderschöner Garten bietet eine fantastische Aussicht auf die umliegenden Berge.


Nachdem wir uns eingerichtet haben, machen wir noch einen kleinen Erkundungspaziergang durch den Ort, wo es einige wirklich schöne Geschäfte gibt — hier werden wir morgen sicher noch einmal vorbeischauen — für heute haben die meisten schon geschlossen.

Zurück im B&B sitzen wir später noch auf einen Plausch mit Annette und ihrem Mann zusammen, die uns Tipps für den nächsten Tag und insbesondere für Andreas’ allmorgendliche Laufrunde geben.

Für den Abend haben wir eine Dinner-Reservierung bei Reubens. Diese hatten wir schon sehr lange im Voraus gebucht, da dem Restaurant sein guter Ruf vorausgeeilt ist.

Das Essen ist auch wirklich sehr gut — bis auf eine kleine Schrotkugel, die sich in meinem Springbock findet wink. Was uns hier nicht ganz so gut gefällt, ist der Lärmpegel im Restaurant und das Ambiente — kein Vergleich mit der tollen Erfahrung, die wir vor ein paar Tagen im La Sosta hatten. Aber insgesamt ist es doch ein sehr netter Abend.

Den Rückweg im Dunkeln treten wir wieder zu Fuß an, wobei wir uns zu keinem Zeitpunkt unsicher fühlen und gegen 22:00 Uhr knipsen wir in unserem Cottage das Licht aus.