Namibia

Swakopmund - Blutkuppe - Sesriem

Um 6:30 Uhr sitzen wir beim Frühstück. Das wurde heute extra für uns ein bisschen früher angerichtet, damit wir zeitig loskommen. Die Nacht war recht frisch und so prasselt im Kamin um diese Zeit schon ein Feuer — sehr gemütlich.

Wir verabschieden uns von Jean, in deren B&B es uns sehr gut gefallen hat und die uns in jeder Hinsicht sehr gut unterstützt hat.


Dann kämpfen wir uns durch ein paar Umleitungen und Straßensperren aus Swakopmund hinaus und sind gegen 7:30 Uhr schließlich auf der C28 in Richtung Blutkuppe.

Draußen hat es nur 10 Grad und der Nebel steht wie eine dicke Wand — so wir trauen uns nicht, viel schneller als 70 km/h zu fahren, da unser Guide uns gestern auch erklärt hat, dass die Salzstraßen bei Nebel glatt wie Schmierseife werden.

Nach einer halben Stunde haben wir aber endlich die Suppe hinter uns gelassen und die Sonne lässt sich wieder blicken. Und als wir gegen 9:00 Uhr an der Blutkuppe ankommen, ist das Thermometer immerhin schon wieder auf 18 Grad geklettert.

Wir schnüren unsere Wanderschuhe für den Rock Sculpture Trail, packen reichlich Wasser in den Rucksack und marschieren los.

Der Weg ist ziemlich gut markiert, wobei man die weißen Farbkleckse und Pfeile am Boden besser entdeckt, wenn man die Runde entgegen dem Uhrzeigersinn läuft. Wir sind in der falschen Richtung unterwegs, haben aber trotzdem keine Probleme, den Weg zu finden.

Hier sehen wir auch zum ersten Mal Köcherbäume — einige davon blühen sogar. Im warmen Morgenlicht sehen sie echt toll aus.

Wir sind wieder mal total alleine unterwegs: außer ein paar Springböcken begegnen wir keiner einzigen Seele.

Es ist total schön hier und wir sind froh, dass wir nicht auf die Zweifler gehört haben, die meinten, dieser Abstecher zur Blutkuppe auf dem Weg nach Sesriem wäre nicht machbar und das ganze würde nur in Stress ausarten. Im Gegenteil: wir genießen es und sind froh über diesen schönen Zwischenstopp für die lange Autofahrt.

Nach der Hälfte der Runde führt uns der Weg über den Sentry Hill und als wir diesen erklommen haben, werden wir mit einer tollen Aussicht auf die umgebende Felsenlandschaft belohnt.

Nach 2.5 Stunden sind wir am Parkplatz zurück und nach einem kühlen Bier und einer kurzen Pause wieder bereit für das nächste lange Stück Autofahrt.


Wir holpern auf einer Straße ohne Nummer südwärts durch den Namib Naukluft Park — wenn wir schon mal ein Permit haben, können wir auch quer hindurch — bis wir irgendwann auf die C14 stoßen.

Waren wir bis hier quasi alleine unterwegs, kommen uns jetzt ständig Autos und somit dicke Staubwolken entgegen.

Gegen 13:00 Uhr kommen wir in den Kuiseb Canyon, wo wir am Granadula Viewpoint eine kurze Pause machen.

Weiter geht es durch eine nette Landschaft…

… mit vielen Oryxen am Straßenrand …

… und dem obligatorischen Stopp am Tropic of Capricorn — dem südlichen Wendekreis — für das „Ich-war-hier-Foto“.


Pünktlich um 15:00 Uhr erreichen wir Solitaire.

Wir nutzen die Gelegenheit, um den Tank wieder zu füllen, was hier übrigens zum ersten Mal nicht mit Kreditkarte möglich ist.

Außerdem füllen wir unseren Bargeldvorrat wieder auf und probieren den legendären Apfelkuchen.

Er schmeckt ganz gut, aber der Hype darum ist wohl doch etwas übertrieben…

Und natürlich fotografieren wir auch ein bisschen von dem hübschen Gerümpel, was hier so herumsteht.


Dann nehmen wir das letzte Fahrtstück bis nach Sesriem in Angriff, wo wir nach 75 Minuten Dauerrütteln und der insgesamt längsten Strecke des Urlaubs gegen 16:45 Uhr ankommen.

Wir werden an der Rezeption der Sossusvlei Lodge sehr nett empfangen, bekommen unseren Zimmerschlüssel und kühle Erfrischungstücher.

Die Anlage ist recht groß, aber sehr schön gemacht. Und unser Häuschen ist absolut top. Modern und schick eingerichtet, super geräumig, tadellos sauber und mit Kühlschrank, Safe und Klimaanlage ausgestattet.

Wir sind sehr angetan und räumen erstmal unseren ganzen Krempel aus dem Auto ins Zimmer.

Der danach eigentlich geplante Sundowner an der Elim-Düne muss leider ausfallen, da diese innerhalb der Parkgrenzen liegt und man nur dann bis zum Sunset bleiben darf, wenn man innerhalb des Parks übernachtet — andernfalls muss man um 18:15 Uhr wieder draußen sein. Schlecht recherchiert sad.

So geht Andreas stattdessen eine Runde laufen und ich tippe ein bischen am Reisebericht.

Das Abendessen wird hier in der Sossusvlei Lodge wieder in Buffet-Form angeboten. Es gibt eine riesige Auswahl an Vorspeisen und Desserts und die Fleischstation im Freien ist richtig toll. Man sucht sich seine Stücke roh aus — wobei es mindestens zehn verschiedene Sorten Fleisch gibt — und dann wird es vom Grillmeister nach Wunsch zubereitet.

Eigentlich gibt es also überhaupt nichts zu meckern — im Gegenteil. Nur sind wir die Buffets langsam irgendwie leid. Man isst dabei immer viel zu viel, weil man alles mal probieren möchte und hinterher ärgert man sich nur. Außerdem wird mir persönlich das tägliche viele Fleisch langsam etwas zu viel. Morgen werde ich versuchen, bei den Vorspeisen zu bleiben.

Nach dem Essen sitzen wir noch lange am Lagerfeuer, chatten ein bisschen mit daheim und schauen, ob sich am beleuchteten Wasserloch ein paar Oryxe zeigen.