Hawaii

Kauai: Heli-Flug & Ostküste

Für heute haben wir ein ganz besonderes Event geplant, auf das wir seit Wochen hinfiebern — einen Hubschrauberflug über die Insel Kauai, und zwar ohne Türen!

Unsere gebuchte Tour beginnt um 9:30 Uhr und wir müssen eine Dreiviertelstunde vorher zum Einchecken da sein. Wir können also den Tag ganz relaxt starten. Dazu gehört eine Laufrunde für Andreas und ein entspanntes Frühstück auf dem Balkon mit Blick auf’s Meer.

Dann melden wir uns noch nachträglich in unserer Unterkunft an, weil das Registration Office ja gestern schon geschlossen hatte als wir ankamen.

Wir plaudern eine Runde mit Maddy am Front Desk und fahren um kurz vor acht schließlich los zu unserem heutigen Abenteuer.


Nach 30 Minuten Fahrt kommen wir im Büro von Mauna Loa Helicopters an.

Wie üblich müssen wir eine Zustimmung unterzeichnen und jeglichen Ansprüchen im Falle eines Falles entsagen. Außerdem müssen wir noch kurz auf die Waage und uns ein Sicherheitsvideo anschauen.

Um 9:00 Uhr werden wir dann zusammen mit zwei anderen Paaren in einem Kleinbus zum Flugplatz gefahren und dort von den drei Piloten in Empfang genommen.

Wir fliegen mit Evan, der uns zunächst ein bisschen die Technik am Hubschrauber erklärt.

Er gibt uns noch eine kurze Einweisung über den Gebrauch der Rettungswesten und erklärt uns, wie wir uns im Falle einer Wasserlandung verhalten müssen.

Und das ist er: ein quietschegelber Robinson R44, mit dem wir in den nächsten 60 Minuten über Kauai kreisen werden:

Wir bekommen Kopfhörer mit Mikro, über die wir uns mit Evan verständigen bzw. der hawaiianischen Hintergrundmusik lauschen können und dann geht es auch schon los.

Wir sind vom ersten Augenblick an total begeistert von der wunderschönen Landschaft und den grandiosen Ausblicken auf unzählige Wasserfälle, tiefe Schluchten und auf diese unglaublichen Farben love

Besonders spektakulär ist der Mt. Waialeale Krater mit seinen steilen grünen Wänden. Hier ist einer der regenreichsten Orte der Erde — na klar, irgendwoher muss dieses Wahnsinnsgün ja kommen…

Und da man das mit Worten alles nicht annähernd beschreiben kann, lasse ich einfach die Bilder sprechen:

Als wir über den traumhaften Waimea Canyon fliegen, gibt es passenderweise aus dem Kopfhörer die Filmmusik von Jurassic Park, der hier gedreht wurde. Wir fühlen uns sofort wie mittendrin und haben das Gefühl, jetzt müsse jeden Moment irgendwo eine Gruppe Brachiosaurier auftauchen wink

Evan fliegt bei allen Highlights eine kleine Runde und dreht und wendet den Heli, so dass man von beiden Seiten aus jeweils die perfekte Sicht hat.

An der Na Pali Küste erwartet uns schließlich ein atemberaubender Anblick auf die schroffe Küstenlinie. Leider teilweise ziemlich im Gegenlicht aber absolut spektakulär.

Nach einer Stunde Flug und 155 km geht es dann leider schon zurück zum Flugplatz. Viel zu schnell ist alles vorbei, aber wir werden noch lange davon zehren…

Mit dem Bus werden wir zum Büro zurückgefahren, wo wir uns erstmal unserer warmen Klamotten entledigen. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 142 km/h in der Höhe ohne Fenster waren sie hilfreich, aber jetzt schwitzen wir doch ordentlich wink


Mittlerweile ist es nach 11:00 Uhr und der kleine Hunger meldet sich. Als wir auf der Fahrt zu unserem heutigen Trail am Fish Express vorbeikommen, halten wir an und holen uns je eine Portion des Macadamia nut-crusted fish with lilikoi — ein absolutes Gedicht.

Wir packen geschwind unsere Campingstühle aus dem Auto und verputzen den superleckeren Fisch direkt an Ort und Stelle, müssen uns dabei lediglich gegen ein paar sehr aufdringliche und wahrscheinlich hungrige Hühner zur Wehr setzen wink


Gut gestärkt geht es nun zuerst weiter zu den Wailua Falls, die wir ja vorhin schon aus der Vogelperspektive gesehen haben. Wir schauen aber nur vom Aussichtspunkt, auf das Hinunterlaufen verzichten wir.


Dann geht es noch ein Stück weiter nach Norden bis zur Kuilau Ridge, wo wir ein klein wenig wandern wollen.

Gegen 12:45 Uhr kommen wir am Trailhead an. Viele Autos stehen nicht auf dem Parkplatz und entsprechend wenige Leute sind auch auf dem Trail unterwegs. Noch weniger werden es dann schon ein paar hundert Meter nach dem Start, als ein großer entwurzelter Baum, der quer auf dem Weg liegt, einige Flip-Flop-Gänger zur Umkehr zwingt wink

Der Weg führt großteils durch Eukalyptuswälder und ist wie erwartet extrem matschig — aber das kennen wir ja mittlerweile von den Wanderungen auf Hawaii.

Und es gibt unterwegs als Entschädigung tolle Ausblicke auf die Ridge und auf den Sleeping Giant.

Irgendwann mitten im Wald endet der Kuilau Trail dann abrupt und geht in den Moalepe Trail über. Wir gehen noch ein kurzes Stück auf diesem weiter, drehen aber irgendwann um und laufen zum Auto zurück, wo wir nach zwei Stunden wieder ankommen.


Wir kaufen im Foodland Fleisch und BBQ Sauce, damit wir heute Abend grillen können und gehen noch für eine Runde an den Strand im Lydgate Beach Park.

Hier liegen Unmengen an angeschwemmten Holz am Strand — wahrscheinlich noch von den schlimmen Unwettern Anfang April.

Wir sitzen einfach nur eine ganze Weile im Sand und beobachten, wie weitere Baumstämme im Wasser herumgewirbelt werden.

Es ist total spannend wie die riesigen Teile von den Wellen an den Strand gespült und vom rücklaufenden Wasser immer wieder zurück gezogen werden.


Gegen 17:00 Uhr machen wir uns dann auf den Rückweg zu unserer Unterkunft, wo wir eine halbe Stunde später ankommen. Nachdem wir uns kurz frisch gemacht haben, schmeißt Andreas den Grill an und ich bereite den Rest vor. Dann genießen wir unser Abendessen und anschließend den Blick vom Balkon bis die Sonne untergegangen ist.