Hawaii

Big Island: Westküste Nord

Uns ist schmerzlich bewusst, dass sich unsere Tage auf Hawaii langsam dem Ende nähern. Heute ist bereits der letzte volle Tag auf Big Island angebrochen und wir wollen jede einzelne Minute davon nutzen. Deshalb ist es natürlich überhaupt keine Frage, dass wir wie üblich recht früh aufstehen.

Nach einem schnellen Frühstück sind wir um 7:00 Uhr abfahrbereit. Heute morgen steht als erstes der Kahalu’u Beach auf dem Programm. Hier soll es beste Schnorchelbedingungen geben, wovon wir uns gerne selbst überzeugen wollen.

Als wir ankommen, sind wir die ersten und haben den ganzen Beach noch für uns alleine.

Wir schnorcheln abwechselnd und sind völlig hin und weg von der Vielfalt an roten, gelben und blauen Fischen — Fischen in allen Farben und Formen. Einfach nur toll — auch wenn unsere einfache Unterwasserkamera das nur ansatzweise widergeben kann.

Der Beach füllt sich dann doch recht schnell und auch im Wasser wird es deutlich voller. Bald bekommen wir beim Schnorcheln nicht mehr ausschließlich bunte Fische vor die Linse, sondern auch ab und zu andere lustige Szenen — wie z.B. diese Frau, die mit ihrem Hund auf dem Rücken schnorchelt giggle

Wir bleiben über zwei Stunden, schnorcheln abwechselnd und beobachten die anderen Besucher. Echt lustig teilweise und bei leicht bedecktem Himmel total angenehm.


Irgendwann haben wir aber erst mal genug und brechen gegen 9:30 Uhr unsere Zelte am Beach ab. Wir fahren an der Küste entlang in Richtung Norden. Ein paar nette Eindrücke von unterwegs:

So ein Gartentor würde mir ja auch gefallen — passt daheim nur leider nicht so richtig in die Gegend wink


Nach einem kurzen Zwischenstopp bei Starbucks fahren wir zum Kaloko-Honokohau National Historical Park. Dieser wurde eingerichtet, um die archäologisch bedeutenden Orte der Gegend zu erhalten. Er erstreckt sich über 470 Hektar Küste und Regenwald und man kann hier einiges über die Kulturgeschichte der ursprünglichen hawaiianischen Siedlungen lernen.

Im Park gibt es auch einen schönen Round Trail durch die Lavafelder. Das ist etwas für uns und wir ziehen das letzte mal in diesem Urlaub die Wanderschuhe an.

Gleich zu Beginn des Trails zweigt ein kurzer separater Rundgang ab, auf dem es ein paar Petroglyphen zu sehen gibt. Wir haben reichlich Zeit und nehmen diesen Schlenker mit — sind aber wie meist etwas enttäuscht von den Steinritzungen. Sie sind kaum zu erkennen und man braucht schon wirklich sehr viel Fantasie, um da etwas hinein zu interpretieren. Wir Kunstbanausen können damit jedenfalls nicht viel anfangen wink

Ansonsten gefällt uns der Rundweg aber richtig gut. Er führt vorbei an historischen Fischteichen und kleinen Tempelresten bis zu einem wunderschönen Strand, an dem man sehr oft von einigen Meeresschildkröten erwartet wird.

Auch wir haben Glück und sehen heute mindestens zehn Turtles im Wasser und am Strand liegen.

Der Strand selbst ist eine Mischung aus schwarzer Lava, weißen Korallen und von den Wellen angespülten Muscheln. Uns gefällt’s und wir genießen das Stück des Trails, was am Beach entlang führt, ganz besonders.

Nachdem der Trail den Strand wieder verlässt, wird er weniger spannend, aber von hier aus ist es auch gar nicht mehr allzu weit bis man wieder am Trailhead herauskommt.


Nach einer Viertelstunde Erholungs- und Trinkpause geht es gegen 12:45 weiter. Die Wanderschuhe sind weggepackt und wir können nun für den restlichen Urlaub zum gemütlichen Teil übergehen wink

Wir suchen uns also aus der Fülle an Angeboten einen Beach heraus und die Wahl fällt auf die Kiholo Bay. Wie sich herausstellt, eine traumhafte kleine Bucht, die wir ganz für uns alleine haben. Wir finden ein schattiges Plätzchen und lassen es uns einfach gut gehen:

Zum Schnorcheln ist es hier zwar nicht so toll, da das Wasser etwas trüb ist — aber ansonsten ein absolut perfekter Strand!

Nach 90 Minuten wird es uns aber selbst im Schatten zu heiß. Das Thermometer zeigt mittlerweile 36 Grad und wir brechen wieder auf.


Wir wollen noch irgendwo ein bisschen Fische kucken gehen. Von Katja bekommen wir den Tipp, dass ein super Schnorchelspot am Kikaua Point zu finden sei. Und nachdem sie uns ihre fantastischen Fotos von letzter Woche gezeigt hat, glauben wir ihr das auf’s Wort — also auf zum Four Seasons Resort Hualalai.

Am Kontrollhäuschen angekommen, fragen wir nach dem Zugang zum Beach. Normalerweise ist das wohl überhaupt kein Problem. Man nennt seinen Namen, wird in eine Liste eingetragen und erhält daraufhin eine Zutrittsgenehmigung für einen Tag, mit der man sich im Resort-Gelände frei bewegen kann.

Uns erwartet heute jedoch leider eine Enttäuschung: Dass es hier besonders viele Fische geben soll, hat sich offenbar herumgesprochen. Und zwar nicht nur unter den Besuchern, sondern auch unter den Haien. Wir treffen auf eine geschlossene Schranke, ein geschlossenes Kontrollhäuschen und ein Schild: „Beach closed for sharks“ sad

Nun gut, dann suchen wir uns halt einen anderen Strand und probieren es stattdessen am Mahai’ula Beach.

Wir müssen eine ziemlich rumpelige Anfahrt überwinden — mit unserem Jeep natürlich kein Problem wink — und dann noch fünf Minuten laufen, aber dafür erwartet uns ein Traum von einem Strand.

Einsam, total idyllisch gelegen und sogar ein paar Turtles dösen am Strand herum.

Einziger kleiner Wermutstropfen: Ab und zu fliegt ein Flugzeug über den Strand, da wir hier direkt in der Einflugschneise des Flughafens liegen. Aber das kann die Stimmung nicht wirklich stören — wir genießen einfach nur die Idylle und würden die Zeit am liebsten anhalten.


Leider geht das natürlich nicht und gegen 16:30 Uhr müssen wir wieder aufbrechen.

Den letzten Stopp des Tages legen wir etwas südlich vom Airport am Keahole Point ein. Hier gibt es einige Sinkholes, die bei Flut ein großartiges Schauspiel liefern. Wenn das Meerwasser in die Löcher fließt und gurgelnd wieder heraus strömt, kann man gar nicht anders als von der geballten Kraft des Wassers beeindruckt zu sein.


Auf der Rückfahrt nach Kona stehen wir dann leider ziemlich im Stau und kommen deutlich später an als geplant. Eigentlich wollten wir an unserem letzten Abend zum Essen in die Kona Brewing Company gehen, aber als wir jetzt dort ankommen, sitzen schon jede Menge Leute davor und warten.

Auf Nachfrage bestätigen sich unsere Befürchtungen: wir müssen mit einer Wartezeit von bis zu einer Stunde rechnen. Das gefällt uns überhaupt nicht. Wir lassen uns zwar trotzdem erst mal registrieren und einen Pager geben, wägen aber ernsthaft Alternativen ab.

Und während wir noch so hin und her überlegen, wo wir stattdessen zum Essen hingehen könnten, klingelt auf einmal schon mein Pager — nach nicht mal 10 Minuten. Da haben wir wirklich Schwein gehabt.

Andreas bestellt eine Pizza — hier soll es die besten auf ganz Big Island geben — und ich nehme den Catch of the Day. Und dann probiere ich heute sogar mal ein Bier: Wailua wheat — irgendwas mit Passionsfrucht. Eigentlich ganz lecker.

Zurück im Condo fangen wir dann wehmütig schon ein bisschen an zu packen, sitzen noch lange auf dem Lanai und hoffen, dass der Tag möglichst langsam zu Ende gehen möge.