Hawaii

Oahu: Waikiki & Honolulu

Wie erwartet ist die Nacht sehr kurz. Selbst das späte Zubettgehen gestern Abend hat die Härte des Jetlags nicht gemildert und ab 2:00 Uhr ist an Schlafen nicht mehr wirklich zu denken.

Wir wälzen uns zwar noch eine ganze Weile im Bett herum, aber gegen 4:00 Uhr resignieren wir, stehen auf und schauen, was man um diese Uhrzeit schon Sinnvolles anfangen kann.

Zuerst mal brauchen wir was zum Frühstücken, da wir ja gestern nach der Ankunft nicht mehr zum Einkaufen gekommen sind. Zum Glück gibt es gleich um die Ecke einen Starbucks, der schon um 4:30 Uhr öffnet. Dort holen wir uns einen Cappuccino und ein paar Croissants und machen uns dann auf zum Hausberg von Honolulu — dem Diamond Head.


Dass dieser ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist, merkt man sofort. Obwohl der Park erst um 6:00 Uhr öffnet und wir wirklich sehr früh dran sind, steht vor dem Eingang schon eine beträchtliche Schlange. Ich möchte gar nicht wissen, wie das hier aussieht, wenn man erst nach acht kommt.

Während wir vor dem Eingangshäuschen noch im Dunkeln darauf warten, dass dieses öffnet, können wir beobachten, wie die Sonne über der Großstadt aufgeht. Ein tolles Schauspiel, was Honolulu in herrlich rotes Licht eintaucht. Leider ist es viel zu schnell vorbei — innerhalb weniger Minuten ist plötzlich taghell.

Nachdem wir unsere 5 USD Eintritt gezahlt haben, suchen wir uns einen Parkplatz, wechseln auf Wanderschuhe und laufen inmitten der Menschenschlange die Serpentinen nach oben. Anfangs sind wir gar nicht begeistert, in so einer Meute zu laufen, aber es verteilt sich dann doch recht schnell und „Gegenverkehr“ gibt es ja um diese Zeit auch noch nicht.

Der abwechslungsreiche Trail führt anfangs über Steinplatten, später über Naturboden und man muss unterwegs auch über einige steile Treppen steigen und einen Tunnel durchqueren. Dabei bieten sich immer wieder wunderschöne Blicke auf Waikiki, in den Diamond Head Crater und auf die Ko’olau Mountains im Hintergrund. Diese sind teilweise mit einer grauen Wolkenschicht verhangen, was aber das Gesamtbild nicht im mindesten stört. Auch einen Blick auf den Diamond Head Leuchtturm kann man unterwegs werfen.

Oben hat man dann einen fantastischen Rundblick auf die Wolkenkratzer von Honolulu direkt neben dem Strand von Waikiki. Es ist allerdings ziemlich windig und wir müssen ganz schön auf unsere Hüte aufpassen, dass sie uns nicht vom Kopf geweht werden.


Um 7:15 Uhr sind wir wieder unten am Parkplatz angekommen. Dieser ist mittlerweile komplett gefüllt — nicht ein einziger Platz ist mehr frei und ein wartender Autofahrer schnappt sich sofort unsere frei werdende Lücke.

Wir machen einen kurzen Stopp im Whole Foods Supermarket und kaufen für die kommenden Tage ein paar Lebensmittel. Hier gibt es ganz vernünftiges Brot — was in den USA ja sonst eher eine Rarität ist — und diverse Salate und Snacks für unterwegs. Wir mögen diese Lebensmittelkette, die es leider nicht überall gibt.

Außerdem halten wir noch bei Leonard’s Bakery, wo wir uns auf Empfehlung aus dem Forum hin noch eine Kostprobe der berühmten Malasadas holen.

Das sind im Prinzip so ähnliche Teilchen wie bei uns zu Hause die Berliner, nur mit exotischeren, sehr leckeren Füllungen und ganz warm direkt aus dem Ofen.

Sie duften so verführerisch, dass wir die erste Hälfte davon noch direkt vor Ort verputzen.

Für die zweite Hälfte legen wir einen kurzen Stopp am Waialae Beach Park ein. Hier herrscht kaum Betrieb und wir können unser zweites Frühstück in aller Ruhe am Strand genießen.


Nächster Tagespunkt für heute ist der Wa’ahila Ridge Trail. Gegen 9:30 Uhr sind wir am Parkplatz, der deutlich leerer ist als der am Diamond Head heute Morgen. Hier werden wir wohl nicht ganz so vielen Menschen begegnen…

Der Weg erweist sich als eine ganz schöne Kraxelei über Steine und Wurzeln und ist durch den Regen der letzten Tage teilweise glatt wie Schmierseife. Definitiv ungeeignet für Flip Flops. Wir müssen uns immer wieder an Ästen und Wurzeln festhalten und den Allrad zu Hilfe nehmen, um nicht auszurutschen.

Dafür bieten sich unterwegs immer wieder schöne Aussichten auf Downtown.

Durch den nicht unerheblichen Schlafmangel lässt unterwegs dann aber die Konzentration immer mehr nach und so beschließen wir nach einer Stunde wieder umzukehren, bevor noch irgendetwas passiert.

Gegen 11:30 Uhr sind wir wieder zurück am Parkplatz.

Wir befreien unsere Wanderschuhe vom gröbsten Schlamm, damit das Auto nicht schon am ersten Tag so aussieht wie sonst nach drei Wochen wink

Dann essen wir an einem der überdachten Picknickplätze eine Kleinigkeit in Gesellschaft einiger Hühner, die aber leider umsonst betteln…


Unseren nächsten kurzen Stopp legen wir am Manoa Valley Chinese Cemetery ein. Wir laufen eine Runde durch die Grabanlagen und lernen dabei sogar einiges über die chinesische Kultur:

Hatten wir uns auf der Wanderung vorher noch über Feuerwerksgeräusche am helllichten Tag gewundert, gibt es dafür jetzt die Erklärung: Wir sehen auf dem Friedhof eine Familie, die kleine Feuerwerkskörper an einem Grab anzündet und auch an vielen anderen Gräbern sehen wir abgebrannte Überreste. Offenbar gehört dies zur chinesischen Bestattungskultur — ebenso wie verbranntes Papiergeld und Orangen, die wir auf vielen Gräbern liegen sehen.

Ganz nebenbei haben wir natürlich von hier oben noch eine schöne Aussicht auf Honolulu:


Über den Tantalus Drive fahren wir anschließend in Richtung Honolulu Downtown.

Diese Strecke strotzt geradezu vor üppigem Grün — man kommt sich beim Durchfahren der Baumtunnel teilweise vor wie im tiefsten Dschungel.

Und natürlich halten wir immer mal wieder an für die netten Aussichten.


Als wir in Downtown Honolulu ankommen, ist unser Tagesakku schon nahezu leer und unsere Reserven reichen gerade noch für den Aloha Tower, der von der Aussichtsplattform aus einen schönen Blick über den Hafen bietet …

… und für einen kurzen Spaziergang zum State Capitol.

Dieses unterscheidet sich merklich von allen anderen State Capitols, die wir kennen. Statt der typischen Kuppel werden hier verschiedene Aspekte der Natur symbolisiert, wie z.B. der Pazifik, die Vulkane und Kokospalmen.


Im Foodland kaufen wir noch eben die restlichen Vorräte ein, die wir nicht den ganzen Tag im Auto umherschippern wollten und fahren dann erstmal zurück in unser Appartement.

Hier vespern wir auf dem Balkon mit Blick auf die Wolkenkratzer und ziehen eine Stunde später nochmal los zu einem Spaziergang entlang des Waikiki Beach. Wir bummeln am Strand entlang und lassen die Füße von den Wellen umspülen, bis irgendwann die Müdigkeit siegt und wir uns wieder zu unserem Condo aufmachen.

Hier knipsen wir gegen 19:30 Uhr Licht aus — morgen halten wir dann hoffentlich schon ein bisschen länger durch.