Hawaii

Kauai: North Shore

Heute Morgen erwachen wir bei strahlendem Sonnenschein, was perfekt zu unserem Tagesplan passt: Kauai’s North Shore.

Der nördliche Teil der Insel war ja vor wenigen Wochen am stärksten von den schlimmen Hochwasserschäden betroffen, weswegen dort leider nach wie vor einige Teile unzugänglich sind. Insbesondere müssen wir schweren Herzens den Kalalau Trail streichen, den wir so gerne gelaufen wären. Aber die Zugangsstraße ist hinter Hanalei immer noch gesperrt und wird auch in absehbarer Zeit noch nicht wieder für Touristen geöffnet werden.

Somit lassen wir den Tag deutlich relaxter angehen als ursprünglich geplant und sitzen bei strahlend blauem Himmel erst um 7:30 Uhr im Auto. Als Ersatz für den Kalalau Trail haben wir uns die Wanderung zu den Hoopi Falls herausgesucht.

Gegen 9:00 Uhr erreichen wir den Trailhead, der am Straßenrand einer Sackgasse nicht sofort als solcher zu erkennen und auch nicht gekennzeichnet ist. Aber da die GPS Position stimmt und ein paar Autos hier parken, müssen wir wohl richtig sein wink

Durch ein kleines verstecktes Gatter kommen wir zunächst auf eine ehemalige Dirt Road und dann recht bald hinunter in den Creek. Ab hier folgt der Weg dem Verlauf des Baches — sehr idyllisch mit dem Rauschen und Plätschern des Wassers, was nur ab und an durch das unvermeidliche Krähen eines Hahnes übertönt wird.

Unterwegs sind durch etliche umgestürzte und kreuz und quer durch die Gegend wachsende Bäume auch wieder ein paar Kriech- und Klettereinlagen und Lianenschwünge erforderlich.

An den Upper Falls schauen wir zuerst von oben und beobachten ein paar Locals, die sich mit den Lianen in den Pool schwingen:

Dann klettern wir hinunter und schauen uns das ganze noch von unten an.

Auf dem Rückweg machen wir noch den kurzen Abstecher zu den Lower Falls, die auch ganz nett anzuschauen sind.

Hier hat es sich ein Typ mit seinem Hund in einer Hängematte gemütlich gemacht und kifft Marijuana. Das Zeug riecht so intensiv, dass mir nach einer Weile richtig schlecht von dem Geruch wird und wir verschwinden recht schnell wieder.

Nach 90 Minuten sind wir wieder zurück am Auto. Der Trail hat uns richtig gut gefallen — echt empfehlenswert, aber man sollte unbedingt etwas gegen Mosquitos dabei haben.


Da wir beim Poke auf den Geschmack gekommen sind und die enorme Vielfalt noch ein wenig weiter erforschen wollen, halten wir in Kapaa am Pono Market.

Andreas nimmt irgendwas mit Octopus und ich versuche die Spicey Alaskan King Crabs.

Direkt hinter dem Markt gibt es schattige Bänke, wo wir die Leckerei direkt vertilgen yummy


Weiter geht es nach Norden, wo wir als nächstes am Kilauea Lighthouse vorbeikommen. Im schönsten Sonnenlicht liegt es vor uns, nur leider hat es heute geschlossen. Eine kurze Nachfrage ergibt, dass es nur von Dienstag bis Samstag geöffnet ist — schlechte Planung ohno

Dafür gibt es gleich daneben eine hübsche kleine Kirche, die ihre Pforten für uns öffnet:


Danach ist es erst mal wieder Zeit für ein bisschen Entspannung am Strand. Wir steuern den Secret Beach in unmittelbarer Nachbarschaft an und ergattern einen der letzten freien Parkplätze.

Ein kurzer, aber ziemlich steiler Weg führt hinunter zum Strand. Wir überlegen erst die Wanderschuhe anzulassen, aber als wir dann die Einheimischen sehen, die barfuß mit einem Surfbrett unterm Arm hinunterlaufen, kommen wir uns doch etwas overdressed vor und tun es ihnen gleich (allerdings ohne Surfbrett wink)

Wir klettern das kurze Stück hinunter und betreten einen Traum von einem Strand. Total idyllisch gelegen, mit Lavapools und einem tollen Blick auf die Insel Mokuaeae und den Leuchtturm Kilauea, der auf einer Klippe thront. Ein richtig kleines Paradies.

Dazu strahlend blauer Himmel und meterhohe Wellen — hier bleiben wir! Wir lassen uns für eine ganze Weile am Beach nieder und genießen einfach nur.

Andreas kämpft ein bisschen mit den Wellen, mir sind sie heute zu heftig.

Irgendwann haben wir dann aber genug Sonne abbekommen. Wir kraxeln den Weg wieder nach oben und fahren gegen 14:00 Uhr weiter.


Am Hanalei Viewpoint holen wir uns ein Eis bei Lapperts. Von dieser Kette hatten wir schon in einigen Berichten gelesen und sind gespannt, ob sie ihrem tollen Ruf gerecht wird — im Gegensatz zu dem Shaved Ice, was es hier auf Hawaii überall gibt und was wir furchtbar finden…

Aber das Lapperts Eis schmeckt wirklich super lecker und es versüßt uns die Aussicht am Viewpoint etwas, die uns wegen dem gerade stark bedeckten und trüben Himmel nicht sonderlich begeistern kann.

Ein Haufen aufdringlicher Hühner versucht zwar, uns das Eis streitig zu machen, aber wir verteidigen es standhaft — nicht einen einzigen Krümel geben wir ab!


Weiter geht es in Richtung Hanalei, wo wir kurz vor dem Ortseingang an der One Lane Bridge ein paar Nene entdecken, die friedlich im Gras herumspazieren. Die Hawaiigans ist weltweit die seltenste Gänseart und vom Aussterben bedroht.

In Hanalei ist unsere Fahrt dann schließlich zu Ende. Wie schon erwartet, ist die Straße ab hier gesperrt und ein Weiterkommen ist unmöglich.

Wir bummeln ein bisschen durch das hübsche Städtchen, Andreas kauft sich ein Hawaiihemd und wir schauen nach ein paar Andenken.

Entlang der Hauptstraße wirkt die Stadt schon wieder fast normal und man bemerkt kaum etwas von der Zerstörung. Aber rund um den Hanalei Pier können wir dann das ganze Ausmaß des Schadens erahnen, den Sturm und Hochwasser hier vor ein paar Wochen angerichtet haben:


Irgendwann nach 16:00 Uhr fahren wir dann wieder zurück nach Poipu. Unterwegs halten wir kurz im Foodland und kaufen noch mal Fleisch zum Grillen. Außerdem gönnen wir unserem Jeep eine Ladung Sprit — der schluckt ganz ordentlich was weg…

Zurück in der Unterkunft schmeißen wir schnell noch eine Ladung Wäsche in die Maschine, dann gibt Andreas den Grillmeister und ich bereite den Rest vor.

Die Steaks werden perfekt, dazu gibt es Coleslaw, gegrilltes Gemüse und Baguette. Für Andreas ein Bier und für mich ein Glas Wein und für beide einen Sonnenuntergang vom Balkon aus.