Gran Canaria

Barranco de Tirajana

Nach der üblichen lauten Nacht kommt der übliche Start in den Morgen: Andreas läuft, ich döse und gegen 8:00 Uhr gehen wir zum Frühstück hinunter, wo es heute wie ausgestorben scheint. Zum Feiertag schlafen offenbar alle etwas länger. Dafür gibt es das übliche Frühstück: Toast, Käse, Schinken und Eier zum selber braten.

Wir schwatzen noch ein wenig mit Alessandro und brechen schließlich gegen 8:45 Uhr auf. Auch die Straßen sind heute morgen wie leergefegt und es gäbe gerade sogar massenhaft freie Parkplätze. Nur dass wir im Moment gerade keinen brauchen wink


Heute geht unsere Tour nach Santa Lucía ins Landesinnere, wo wir nach einer reichlichen Stunde Fahrt ankommen.

Wir besorgen uns noch fix Obst und Getränke im örtlichen Supermarkt, dann schnüren wir die Wanderschuhe und laufen los in Richtung der Fortaleza — eine der bedeutendsten Fundstätten von Gran Canaria.

Der Weg verläuft meist entlang von Natursteinmauern und man kann schon bald die am Horizont aufragende Gebirgswand sehen. Bei schönstem Wetter genießen wir die Wanderung und erfreuen uns an der interessanten Landschaft.


Nach einer Stunde erreichen wir die Felsgruppe Fortaleza, die aus der Fortaleza Grande (Große Festung), der Fortaleza Chica (Kleine Festung) und der Titana besteht. Es wird angenommen, dass die Felsenfestung als letzte Widerstandsbastion der Ureinwohner gegen die Spanischen Eroberer diente, was jedoch umstritten ist. Über 1.600 Menschen sollen sich 1483 hierher geflüchtet haben. Angeblich leisteten nur zwei von ihnen vehementen Widerstand und stürzten sich anschließend von den Felsen in die Tiefe.

Wir steigen zur Durchgangshöhle hinauf, die sich an der der Südseite zur Nachbarschlucht hin öffnet und und genießen die tollen Aussicht.


Nach einer kurzen Picknickpause setzen wir unsere Runde fort und kommen als nächstes zum Aussichtspunkt Mirador de la Sorrueda.

Von hier hat man einen schönen Blick auf den gleichnamigen Stausee, der unterhalb der schroff aufragenden Steilwände in der Schlucht liegt. Mit etwas mehr Wasser drin wäre er sicher noch viel schöner anzuschauen wink

Auf dem weiteren Weg durch den Canyon kommen wir vorbei an kleinen Fincas und schönen Natursteinhäusern und genießen das Panorama mit der großen Felsarena als Hintergrund und dem vielen Grün davor.

Nach reichlich vier Stunden sind wir schließlich wieder in Santa Lucía zurück. Da sich inzwischen der kleine Hunger meldet, beschließen wir spontan, noch ein bisschen hier zu bleiben und eine Kleinigkeit zu essen.

Das Mirador gefällt uns aufgrund der tollen Aussicht, die man beim Essen genießen kann und so ist es beschlossen.

Andreas bestellt Leber und ich Oktopus. Das Essen ist ganz ok, aber es geht ziemlich hektisch zu in dem Laden und das Personal wirkt trotz mäßig vollem Lokal total gestresst.

Auf die Rechnung warten wir am Ende fast eine halbe Stunde, was uns letztlich doch etwas nervt und das Trinkgeld fällt dann auch entsprechend aus.


Gegen 16:30 Uhr sind wir wieder zurück in Las Palmas und finden erfreulicherweise unseren Stammparkplatz leer vor, so dass wir uns die Sucherei ersparen.

Wir machen uns in der Unterkunft kurz frisch und gehen dann noch einmal an den Strand.

Unterwegs dann der Schreck: wir wollen am Automaten etwas Bargeld holen, als Andreas merkt, dass seine Kreditkarte nicht mehr da ist. Zuletzt sicher hatte er sie noch gestern Abend im Restaurant, als er damit gezahlt hat — jetzt bleibt sie unauffindbar.

Wir vergeuden aber nicht lange Zeit mit Herumgrübeln — davon kommt sie schließlich auch nicht wieder herbei — sondern Andreas ruft direkt bei der Kartengesellschaft an und lässt sie vorläufig sperren. Heute Abend werden wir dann im B&B nochmal in aller Ruhe schauen, ob die Karte wieder auftaucht.

Am Strand suchen wir uns später ein gemütliches Plätzchen für den Sonnenuntergang, den wir bei einem Bierchen und einem Glas Wein genießen.