USA - Mittlerer Westen

Rocky Mountain National Park

Andreas frönt ein letztes Mal in diesem Urlaub seinem morgendlichen Sport, was mir noch ein wenig Gelegenheit zum Dösen gibt. Ich habe hier zwar wunderbar geschlafen, aber mein Schlafdefizit von der vorherigen Nacht macht sich noch etwas bemerkbar und so bin ich froh, noch eine halbe Stunde länger zu haben.

Gegen 7:00 Uhr brechen wir dann auf und gehen direkt zum örtlichen Starbucks frühstücken. Andreas mag diese Kette zwar mittlerweile nicht mehr ganz so sehr, aber ich gehe da immer wieder gerne hin und so gibt es heute einen Kompromiss.

20 Minuten später sitzen wir im Auto und fahren zum Bear Lake Trailhead.

Es ist erfrischend kühl — das Thermometer zeigt gerade mal 10 Grad und in der Nacht hat es offenbar auch etwas geregnet — anders ist die plötzlich saubere Frontscheibe nicht zu erklären wink

Jetzt scheint allerdings schon wieder die Sonne am blauen Himmel und der wenige verbliebene Dunst wird sich sicher auch bald verziehen.

Der Parkplatz am Trailhead ist schon recht gut gefüllt, aber es gibt noch reichlich freie Plätze, da hätten wir uns gar keine Gedanken machen müssen.

Wir wollen heute mehr oder weniger den ganzen Tag hier verbringen und eine große Runde um die umliegenden Seen laufen. Entsprechend muss natürlich der Rucksack gepackt werden — zum Glück bin ich nicht mit Tragen an der Reihe giggle

Gegen 8:00 Uhr sind wir abmarschbereit. Den Bear Lake lassen wir erst einmal rechts liegen und laufen stattdessen in Richtung Emerald Lake. Ganz alleine sind wir natürlich hier nicht unterwegs, aber es hält sich doch (noch) in Grenzen mit dem Andrang.

Der Weg führt zunächst am Nymph Lake vorbei, der noch etwas im Nebel liegt. Man kann aber schon spüren, wie die Sonne drückt und etwas weiter oben ist von dem Dunst kaum noch etwas zu sehen.

Später kommen wir am Dream Lake vorbei, der wunderschön in die Landschaft eingebettet ist. Umrahmt von Bergen, deren Gipfel sich im kristallklaren Wasser spiegeln, bietet er einen faszinierenden Anblick.

Dann legen wir nochmal ein ordentliches Stück an Höhe zu und kommen wieder an Schneefeldern vorbei. Dafür hat der Dunst aber keine Chance mehr.

Am Emerald Lake können wir schließlich ein traumhaftes Panorama bei blauem Himmel erleben.

Nach einer kurzen Pause geht es weiter zum Haiyaha Lake. Nach der Abbiegung wird es auf dem Wanderweg deutlich ausgedünnter und uns kommen zumindest keine Vertreter der Badeschlappen-Fraktion mehr entgegen wink

Auch hier ändert sich ständig der Blick auf die Bergsilhouetten — es ist einfach nur traumhaft schön.

Als wir die Kreuzung zum Loch Trail erreichen, müssen wir eine Entscheidung treffen: Wir können entweder von hier zum Ausgangspunkt zurückkehren oder aber die Runde noch ein Stück ausbauen, wofür es verschiedene Möglichkeiten gibt. Da es gerade erstmal 11:00 Uhr ist, beschließen wir noch weiter bis zum Mills Lake und zum Jewel Lake zu laufen und dort Mittagspause zu machen.

Am Jewel Lake finden wir ein nettes Plätzchen, an dem wir unsere Lunchbox vom Starbucks verdrücken und gleichzeitig das atemberaubende Panorama genießen können.

Dann machen wir uns langsam wieder auf den Rückweg. Je näher wir dem Bear Lake kommen, umso mehr Touristen sind wieder unterwegs — an den Alberta Falls ist es schon kaum noch möglich, ein Foto ohne fremde Menschen drauf zu machen.

Wieder am Trailhead angekommen, drehen wir noch die kurze Runde um den Bear Lake, bevor wir uns gegen 14:30 Uhr zum letzten Mal in diesem Urlaub der Wanderschuhe und qualmenden Socken entledigen.


Wir fahren nach Estes Park zurück, wo wir unserem Auto erstmal eine Express-Wäsche gönnen.

Mit dem ganzen roten Staub aus Utah wollen wir es morgen dann doch nicht wieder bei Hertz zurück geben.

Im Gegensatz zu Deutschland, wo man das Auto in der Waschanlage ja verlassen muss, bleiben wir hier beim Durchfahren im Auto sitzen und können so genau beobachten, wie der ganze Dreck weggespült wird wink

In der Lodge angekommen, räumen wir das Auto komplett leer und fangen an zu packen — wie immer die unangenehmste Aufgabe des Urlaubs. Es dauert eine ganze Weile, bis wir alles halbwegs verstaut haben, aber irgendwann schaffen wir es, einen Koffer mit exakt 23,0 kg zu beladen und haben im zweiten noch ein paar Kilo frei für den morgigen Shopping-Gang.

Zum Abendessen gehen wir heute in Ed’s Cantina, wo wir gut und reichlich essen und dazu sauleckere Avocado-Margaritas trinken.

Noch ein kurzer Bummel entlang der Elk Avenue, dann gehen wir zurück zur Lodge und genießen auf unserem Balkon die letzten Sonnenstrahlen und die letzten Blicke auf die fantastische Bergwelt.