USA - Mittlerer Westen

Morning Glory Arch, Elvis Hammer, Faux Falls, Tukuhnikivats Arch

Auch in der letzten Nacht haben wir wieder wunderbar geschlafen — die Betten hier im B&B sind einfach ein Traum. So können wir ausgeruht und voller Elan in den nächsten Urlaubstag starten.

Zum Frühstück gibt es Scrambled Eggs und leckere Waffeln, gewürzt mit netten Gesprächen in der großen Gästerunde.

Das Haus ist zur Zeit voll belegt und so sitzen wir zu zehnt am großen Esstisch und haben jede Menge zu erzählen.

Gegen 8:45 Uhr starten wir dann bei strahlend blauem Himmel und angenehmen 27 Grad zum nächsten Abenteuer in Moabs wundervoller Umgebung.


Erstes Ziel für heute ist die Morning Glory Bridge. Wir fahren zum Parkplatz am Negro Bill Trailhead, der um diese Zeit schon ordentlich voll ist. Der Trail ist offenbar sehr beliebt — u.A. bei Hundebesitzern, die hier mit ihren „Babies“ den morgendlichen Spaziergang absolvieren.

Wir füllen unsere Camelbaks und schnüren die Wanderschuhe, dann machen wir uns auf den Weg. Der gut markierte Trail führt immer an einem kleinen Bach entlang, den wir unterwegs etliche Male überqueren müssen, und bietet um diese Tageszeit angenehm viel Schatten.

Nach der letzten Bach-Durchwatung rückt das Ziel dann in greifbare Nähe — auch wenn man die gewaltigen Ausmaße der Steinbrücke hier noch nicht erahnen kann. Die erkennt man erst, wenn man wirklich am Ende des Canyons unter der grandiosen Bridge steht. Gewaltig!

An der Brücke sind auch einige Leute unterwegs, die sich gerade von der Oberseite der Brücke abseilen. Wir beobachten sie eine Weile gespannt, denn so etwas in der Art steht morgen auch bei uns auf dem Programm und wir sind deswegen schon ein bisschen aufgeregt scared Aber alle machen sehr entspannte und glückliche Gesichter — das wird schon nicht so schlimm werden…


Nach reichlich zwei Stunden sind wir von der kurzen Wanderung wieder zurück und brauchen erstmal eine Abkühlung, denn mittlerweile ist das Thermometer um einige Grad nach oben geklettert. Wir fahren zurück nach Moab und holen uns bei Moab Frozen Yoghurt ein eiskalte Erfrischung.


Dann geht es auf die Sand Flats Road, denn als Nächstes haben wir die Wanderung zum Elvis Hammer aka Olympic Torch auf dem Programm. In der Sandflat Recreation Area zahlen wir unser Eintrittsgeld von 5 USD und fahren dann in Richtung der La Sal Mountains.

Wir passieren den Lions Back und halten an vielen tollen Viewpoints, beobachten ATV’s und sind froh, dass wir heute nur eine recht einfach zu befahrende Gravelroad unter unseren Reifen haben wink

Gegen 13:30 Uhr kommen wir am Trailhead an — zumindest an den Koordinaten, die wir bei Fritz Zehrer gefunden haben. Einen richtigen Parkplatz gibt es hier nämlich nicht — wir verlassen uns einfach auf das GPS und die Wegbeschreibung. Laut dieser ist es auch nur ein ganz kurzer Trail von einem Kilometer bis zu dem Riesenhoodoo, so dass wir außer unseren Wasserblasen nichts weiter mitnehmen.

Ebenso wie es keinen richtigen Trailhead gibt, gibt es auch keinen richtigen Weg. Gelegentlich sehen wir ein Steinmännchen, was den Weg markiert und ein Pfad deutet sich an, aber im Wesentlichen schlagen wir uns querfeldein durch’s Unterholz und durch stachelige Büsche und halten nur irgendwie auf die Zielkoordinaten zu. Dabei tun wir uns ziemlich schwer: wir holen uns etliche Schrammen und Kratzer und sind mit der Zeit skeptisch, ob das überhaupt etwas wird.

Unser Hauptproblem: wir können das Riesenbaby vom Startpunkt aus nicht sehen und somit nicht auf Sicht laufen. Der Slickrock wiederum, über den wir müssten, wenn wir direkt auf die Koordinaten laufen, ist extrem steil, so dass wir immer wieder umkehren und einen anderen Weg probieren müssen.

Irgendwann haben wir aber schließlich doch Blickkontakt zu der attraktiven Felsnadel und von da an wird es deutlich einfacher. Nach einer knappen Stunde haben wir es geschafft und stehen am Fuß des Hoodoos. Erst jetzt wird seine Größe so richtig deutlich.

Der Rückweg gestaltet sich dann deutlich einfacher, obwohl wir auch hier nicht den optimalen Weg finden und unsere Beine noch um ein paar weitere Kratzer anreichern…


Nach 90 Minuten haben wir unser Auto wieder gefunden und fahren weiter auf der Sand Flats Road und später auf der La Sal Loop Road. Dabei halten wir immer wieder an und genießen die vielen schönen Aussichtspunkte auf die sich wandelnde Landschaft.


Zurück an der 191 beschließen wir, am Kens Lake noch einen kurzen Abstecher zu den Faux Falls einzulegen — ein toller Wasserfall, den man hier mitten in der Wüste so nicht erwarten würde. Und der natürlich nicht ganz natürlich ist wie der Name erahnen lässt wink

Egal — hübsch anzuschauen ist er allemal und gut besucht auch: etliche Kinder tummeln sich im Wasser und genießen das kühle Nass des Baches.


Mittlerweile ist es 17:00 Uhr, aber wir haben noch keine Lust nach Moab zurückzufahren. Irgendwie fehlt uns heute noch etwas Bewegung und wir befinden, dass die Zeit gerade noch reicht für einen kleinen Arch, zumal es langsam etwas kühler wird. Das Thermometer zeigt nämlich nur noch 96ºF wink

Gedacht — getan: wir beschließen, den Tukuhnikivats Arch noch zu erwandern. Die Anfahrtsbeschreibung warnt uns schon mal vor: es wird recht schnell recht ruppig. Und das können wir ein paar Minuten später nur unterschreiben. Angesichts des Straßenzustandes und unserer Offroad-Erfahrungen von gestern entscheiden wir uns frühzeitig, das Auto an der Straße stehen zu lassen und lieber ein Stück weiter zu Fuß zu gehen als noch einmal in so eine unangenehme Situation zu kommen. Und so weit ist es ja schließlich auch nicht…

Nach einer reichlichen Stunde können wir das Objekt der Begierde oben auf dem Berg entdecken. Jetzt ist nur noch ein bisschen querfeldein kraxeln erforderlich und dann stehen wir vor dem schönen Arch und werden mit einer tollen Aussicht auf das Castle Valley und die die La Sal Mountains belohnt. Und meine Befürchtungen, dass der Arch um diese Tageszeit schon voll im Schatten liegt, lösen sich zum Glück in Wohlgefallen auf thumbsup

Hier sieht man dann übrigens auch, woher der Arch seinen Namen hat: weil man nämlich durch ihn hindurch genau auf den gleichnamigen Mt. Tukuhnikivats sieht.

Nach einer kurzen Pause und dem Genießen der Aussicht machen wir uns wieder auf den Rückweg. Mittlerweile gibt es gut Schatten und so geht es recht flott: nach knapp drei Stunden Wanderung sind wir wieder am Auto und haben nun wirklich genug für heute wink


Wir fahren nach Moab und kaufen im City Market noch etwas zum Abendessen und Marschverpflegung für morgen, wo wir eine Canyoneering Tour gebucht haben.

Im B&B vespern wir auf der Terrasse und unterhalten uns sehr nett mit anderen Gästen aus Arizona. Dabei werden sogar politische Themen nicht ausgespart, und davon gibt es ja derzeit recht viele…

Die Zeit vergeht wie im Flug und auf einmal ist es schon 22:30 Uhr. Zeit für uns, in’s Bett zu gehen, denn morgen müssen wir wieder etwas früher raus…