USA - Mittlerer Westen

Echo Park, Harpers Corner, Fantasy Canyon

Das Aufstehen fällt mittlerweile schon lange nicht mehr so leicht wie in den ersten Tagen: Als der Wecker um sechs Uhr klingelt, bin ich froh noch eine Galgenfrist im Bett zu haben, bis Andreas vom Laufen zurück ist.

Das Frühstück im Comfort Inn ist leider sehr mäßig. Für heute ist es nicht zu ändern, aber drei Tage lang kann ich das eher nicht ertragen und muss mir eine Alternative besorgen. Andreas sieht das ja eher gelassen, aber er isst eh alles was ihn nicht isst…

Etwas später als geplant starten wir um kurz vor acht mit unserem heutigen Tagesprogramm.

Über die Blue Mountain Road und die Harpers Corner Road geht es wieder in’s Dinosaur National Monument — heute wollen wir uns den Colorado-Teil des Parks anschauen.

Die Gravel Road ist super zu befahren — trotzdem müssen wir etwas langsam tun, denn hinter jeder Kuppe kann es plötzlich mal so wie hier aussehen:


Am Canyon Overlook halten wir kurz an und genießen den tollen Ausblick:

Dann fahren wir über die Echo Canyon Road in den Echo Park hinunter. Im Visitor Center hatte man uns gewarnt, dass diese Straße nur mit High Clearance befahrbar sei, von oben sieht sie aber schon mal ganz gut aus:

Und sie lässt sich auch ganz wunderbar fahren — sie ist glatt wie ein Baby-Popo.

Es gibt nicht ein einziges Stück, wo man besonders viel Bodenfreiheit oder Allrad gebraucht hätte — im heutigen Zustand wäre sie auch mit einem normalem PKW befahrbar gewesen.

Das kann natürlich ganz anders aussehen, wenn sich nach einem Regen tiefe Spurrillen gebildet haben. Und bei Nässe ist die Straße sowieso unbefahrbar.

Ein paar Eindrücke von unterwegs:

In vielen Kurven schlängeln wir uns beständig nach unten, bis wir an der historischen Chew Ranch vorbei kommen, die ebenso wir die Josie Morris Cabin erhalten wurde als Vermächtnis der Siedler, die hier unter den harten Bedingungen überlebt haben.

Schließlich erreichen wir den Steamboat Rock und damit auch das Ende der Echo Park Road. Es erinnert uns ein wenig an den Horseshoe Bend: der Green River fließt hier in einer 180-Grad-Kurve um den majestätischen Felsen herum — ein grandioser Anblick, den wir nur mit einer Gruppe Paddler teilen müssen, die den Dampfschiff-Felsen in Schlauchbooten umrunden.


Wir bleiben etwa eine Stunde hier, dann schlängeln wir uns die Serpentinen wieder hinauf und fahren zum Harpers Corner Trailhead, den wir gegen Mittag erreichen.

Der Trail verläuft auf einer schmalen Felszunge etliche hundert Meter oberhalb des Green River, was uns immer wieder herrliche Ausblicke nach Osten wie nach Westen beschert. Von der Aussichtsplattform am Ende des Wanderweges hat man schließlich einen grandiosen Blick in alle Richtungen — in die Canyons von Green und Yampa River und auf den Steamboat Rock, der direkt unter uns liegt. Ein fantastisches Panorama.


Anschließend fahren wir auf der Harpers Corner Road wieder zurück, halten unterwegs noch an allen Viewpoints und laufen am Bull Canyon noch die beiden kurzen Rim Trails ab. Auch hier gibt es tolle Ausblicke:

Gegen 15:30 Uhr verlassen wir dann den Dinosaur Park wieder. Beide Teile haben uns ausgesprochen gut gefallen.


In Dinosaur holen wir uns an der Tanke ein Eis, was dringend nötig ist — das Thermometer zeigt schon wieder 37 Grad. Dann machen wir uns auf zum zweiten Tagesziel — dem Fantasy Canyon. Die Fahrt dorthin zieht sich etwas und führt durch ein recht hässliches Gebiet, in dem Gas und Öl gefördert werden, Tanklaster unterwegs sind und überall Gasleitungen herum liegen.

Ich muss mir unterwegs einigen Spott von Andreas anhören, der nicht glauben kann, dass es hier etwas auch nur ansatzweise Sehenswertes geben könnte. Er fragt immer wieder skeptisch nach, ob ich mir mit den Koordinaten auch wirklich sicher bin…

Als wir dann aber endlich ankommen, ist er genauso begeistert wie ich von den vielen skurrilen Gebilden, die es hier zu entdecken gibt. Wahrhaftig eine Fantasy-Welt. Wir stromern eine Stunde durch die Badlands, treffen sogar unverhofft einen Bekannten aus dem USA Forum und lassen bei der Interpretation der Formen unserer Fantasie freien Lauf:

Da es auch einen Picknick-Tisch gibt, nutzen wir die Gelegenheit, um gleich hier zu vespern und dabei noch ein wenig auf das warme Abendlicht zu warten.

Bis zum Sonnenuntergang ist es aber noch viel zu lange hin, so lange wollen wir dann doch nicht warten. Gegen 19:00 Uhr brechen wir wieder auf und fahren zurück nach Vernal.

Im Walmart füllen wir noch eben unsere Getränkevorräte auf und lassen den Abend dann im Hotel entspannt ausklingen.