USA - Südwesten

Scottsdale

Nach Andreas’ morgendlicher Laufrunde sitzen wir um 7:00 Uhr beim Frühstück. Es herrscht gerade ziemlicher Andrang — im Hotel findet derzeit irgend so ein Kirchenkongress statt — aber wir finden noch ein freies Plätzchen. Am großen Buffet ist Selbstbedienung, warme Sachen wie Eier, Hashbrowns und Bacon gibt es auf Bestellung.

Wir schlagen uns die Bäuche voll und brechen dann auf zum Papago Park, solange sich die Temperaturen noch im zweistelligen Bereich bewegen. Aktuell ist es mit 85ºF nämlich noch recht angenehm. Unser Ziel ist der Desert Botanical Garden, in dem sich alles versammelt, was in den Wüsten Amerikas wächst und gedeiht.

Um kurz nach nach 8:00 Uhr sind wir dort — der Park hat gerade erst geöffnet und außer uns sind noch nicht sehr viele andere Besucher da. Das ist uns gerade recht, so können wir in aller Ruhe das wunderschöne Gelände erkunden.

Es gibt fünf verschiedene Themenpfade für die Besucher, auf denen man die Flora der Wüste entdecken kann und wir lassen uns viel Zeit, sie alle einzeln abzulaufen.

Der Himmel ist dabei heute Morgen etwas bedeckt, was uns unverhofft immer wieder zu etwas Schatten verhilft. Dazu gibt es im Park jede Menge idyllische Plätzchen, wo wir hin und wieder eine Pause einlegen und einfach das Rundherum genießen.

Auf dem Wildflower Trail kann man vor allem Pflanzen sehen, die Bienen, Vögel und Schmetterlinge anziehen. Immer wieder können wir Weißflügeltauben dabei beobachten, wie sie mit ihren spitzen Schnäbeln den Nektar aus den Saguaro-Blüten saugen.

Auf dem Discovery Trail gibt es Wüstenpflanzen aus der ganzen Welt mit den verschiedensten Formen, Texturen und Farben zu entdecken, die unsere Fantasie immer mal wieder mit uns durchgehen lassen. Ein Saguaro sieht z.B. aus, als wäre er gerade beim Friseur gewesen wink

Wir sind einfach nur begeistert von die Schönheit der Vegetation — es ist unglaublich, welche Vielfalt an Pflanzen und Kakteen in dieser Gluthitze gedeihen kann. Und nicht nur die Pflanzenwelt ist faszinierend — auch Kolibris, Schmetterlinge, Hörnchen, Eidechsen und Häschen kreuzen unterwegs unseren Weg.

Auf der Plants and People Loop erfahren wir viel darüber, wie die Pflanzen der Sonora Wüste von den Tonoho O’odham, den Western Apache und und den Hispanic genutzt wurden — als Lebensmittel, für medizinische Zwecke oder ihre Fasern zum Flechten.

Der letzte Rundgang Nature Loop Trail führt etwas nach oben und bietet eine gute Aussicht auf die Umgebung: die Papago Buttes, den Camelback Mountain und den Pistewa Peak.


Nach drei Stunden haben wir alle Trails abgelaufen und verlassen den Park wieder. Er hat uns sehr gut gefallen und wir können ihn nur weiterempfehlen thumbsup

Wir fahren nur ein kurzes Stück weiter zum Parkplatz des nahe gelegenen Zoos. Nein, wir wollen keine Tiere anschauen, aber hier gibt es recht idyllische Picknick Plätze und den Trail zum Hole in the Rock.

Es ist nur ein sehr kurzer Weg — etwa 25 Minuten — aber von oben hat man eine tolle Aussicht durch das Loch hindurch, die wir nach der Kraxelei eine ganze Weile genießen.


Gegen Mittag sind wir zurück am Parkplatz. Mittlerweile kratzt das Thermometer schon wieder an der 100 ºF Grenze und wir brauchen etwas Abkühlung.

Und wo ist es in Phönix kühl? Genau: beim Shoppen biggrin Also steuern wir jetzt erst mal das Arizona Mills Outlet Center an.

Auch beim aktuellen Dollarkurs lohnt sich das Einkaufen hier noch und so wechseln ein paar Kleidungsstücke den Besitzer. Aber so recht will irgendwie keine Shopping-Laune aufkommen, ich kann gar nicht mal sagen warum dontknow. Wir essen noch eine Kleinigkeit im Food Court und sind gegen 14:30 Uhr wieder draußen.


Nach den angenehm temperierten Geschäften schlägt uns die Hitze in’s Gesicht — 106 ºF puh… Aber wir haben es ja so gewollt, denn sonst wären wir nicht in die Wüste sondern an die Nordsee gefahren wink

Also geht es jetzt weiter zum Southwest Mountain Park — den Pool im Hotel müssen wir uns erst noch verdienen…

Wir fahren zum Dobins Aussichtspunkt auf einer Höhe von 700 Metern, von wo aus wir im Schutz eines gemauerten Aussichtstürmchens einen herrlichen Blick über das gesamte Valley of the Sun haben.

Wir genießen die Stimmung des heißen Sommertags und die Ausblicke und entdecken hier oben sogar einen ziemlich großen Chuckwalla — eine Leguan-Art mit typisch rotem Schwanz. Eine ganze Weile können wir ihn dabei beobachten, wie er sich immer wieder unter Felsen verkriecht und neugierig aus seinem Versteck hervorlugt und dann wieder im Spurt zum nächsten Felsen eilt.


Gegen 16:30 Uhr sind wir wieder zurück im Hotel.

Hier lassen wir schnell die Hüllen fallen und verkrümeln uns erst mal für eine Stunde an den Pool.

Das Wasser ist zwar nur mäßig erfrischend — aber es hilft immerhin ein bisschen, von den aktuellen Temperaturen herunter zu kommen.


Später brechen wir dann noch einmal zu Fuß in die Old Town auf. Wir laufen die Self-Guided Walking Tour durch die historische Altstadt ab und erfahren einiges über die Geschichte.

Im RnR essen wir eine Kleinigkeit. Viel Hunger haben wir nicht und so gibt es nur einen Apple and Gorgonzola Salat mit Walnüssen und Erdbeeren für mich und Black Bean Quesadillas für Andreas.

Danach schauen wir noch für eine Runde im Rusty Spur Saloon vorbei, wo es wie jeden Abend Live Musik gibt.

Wir machen es uns an der Bar bequem und genießen in der fast familiären Atmosphäre noch einen Drink zur Countrystimme von Jan Carritt.