Südafrika

Cape Recife, Kariega Game Reserve

Wir haben beide geschlafen wie tot — was zumindest bei mir nach der schlaflosen Nacht im Flieger kein Wunder ist — und werden von „Urwaldgeräuschen“ geweckt — ach ja, wir sind ja in Afrika wink

Ich kann zwar gar nicht sagen, was für ein Tier da morgens um 6:00 Uhr solchen Krach macht, aber ich habe solche Laute noch nie gehört…

Andreas nutzt die Gunst der frühen Stunde, um eine Runde joggen zu gehen und ich tippe etwas am Reisebericht.

Um 8:00 Uhr sind wir dann bereit zum Frühstück, wo uns ein leckeres Büffet erwartet und wir außerdem ein Eiergericht von der Karte bestellen können. Alles ist sehr lecker und wir genießen es, während wir mit den anderen Gästen im Frühstücksraum plaudern.


Eine Stunde später checken wir gut gestärkt aus und fahren zum nahe gelegenen Cape Recife Nature Reserve. Hier wollen wir ein Stück auf dem Roseate Tern Hiking Trail entlang laufen und den Leuchtturm anschauen.

Der Leuchtturm ist dann aber leider nicht zugänglich und der Trail ist irgendwie nicht zu finden — so laufen wir nur eine Stunde am Strand entlang und staunen, was das Meer hier alles so angeschwemmt hat.

Es ist einfach wunderbar, nach den letzten nassen und ungemütlichen Tagen in Deutschland die Sonne zu genießen, durch die Dünen zu laufen und die Füße in den indischen Ozean zu stecken.


Gegen 11:00 Uhr brechen wir auf in Richtung Kariega Game Reserve — unserem heutigen Hauptziel. Das mit dem Linksfahren klappt dabei schon ganz gut, nur der Scheibenwischer weigert sich immer noch standhaft zu blinken wink

Auf der Autobahn fallen uns die vielen Anhalter auf — teilweise Familien mit 3-4 Kindern — und es gibt sogar spezielle Verkehrsschilder, die das Trampen verbieten. So richtig scheinen die aber niemanden zu interessieren und Fußgänger auf der Autobahn sind hier offenbar auch absolut nichts Außergewöhnliches.

Kurz bevor wir im Reservat ankommen, fahren wir an vielen Plantagen und Weideland vorbei und Andreas meint gerade noch, dass er sich überhaupt nicht vorstellen kann, wo hier jetzt auf einmal die „Viecher“ herkommen sollen — da läuft kurz vor uns eine Affenfamilie quer über die Straße und kurz danach sehen wir auch noch zwei Strauße — eine schöne Einstimmung auf unsere Safari.


Um 14:00 Uhr checken wir in der Kariega Main-Lodge ein und erkunden erstmal etwas das Gelände.

Unser Chalet Nr. 4 ist riesig: wir haben jeweils drei Schlaf- und Badezimmer, eine Essküche, ein Wohnzimmer und eine Terrasse mit tollem Ausblick und angrenzendem privaten Pool. Wir müssen nur noch auslosen, in welcher Reihenfolge wir die verschiedenen Schlafzimmer benutzen wink


Eine Dreiviertelstunde später ist es dann schon Zeit für den Lunch. Wir gehen zum Restaurant, um uns das Ganze mal anzuschauen. Ein tolles Büffet ist angerichtet und wir müssen uns arg zurückhalten — vor allem bei dem superleckeren Karamel-Tiramisu zum Nachtisch — denn wir wissen ja, dass heute Abend noch ein mehrgängiges Dinner auf uns wartet.

Aber ganz ohne Stärkung wollen wir den Löwen dann doch nicht gegenübertreten und so wechseln schon einige Kalorien vom Büffet zu uns über, bevor es dann um 16:00 Uhr zur ersten Pirschfahrt losgeht.

Dane, unser Guide für die nächsten zwei Tage, holt uns an unserem Chalet ab und zusammen mit drei anderen Paaren geht es dann los.

Recht bald sehen wir die ersten Tiere. Zuerst Impalas, von denen Dane erzählt sie wären so etwas wie der McDonald’s des Busch, weil sie von jedem gefressen werden wink


Es ist wirklich unterhaltsam und sehr interessant — Dane erklärt viel über die Tiere, die wir sehen und erzählt kleine Anekdoten dazu.

Zu den Kudus, die wir bald darauf sehen, erklärt er uns, wie man an den gedrehten Hörnern der männlichen Tiere ihr Alter erkennen kann: eine Drehung entspricht in etwa drei Jahren.


Wenig später sehen wir diese Streifengnus:

Eines von ihnen hatte wohl nicht so einen guten Tag und wir riechen schon von weitem, dass hier die Natur ihren Lauf nimmt.

Von Fliegen übersät und schon ziemlich angefressen — nicht besonders schön, aber auch das gehört eben dazu…


Und dann entdecken wir schon die ersten „Big Five“-Vertreter: eine Herde Wasserbüffel. Wir beobachten sie eine ganze Weile — einer von ihnen scheint enormen Spaß daran zu haben, mit seinem Kopf in einem Schlammloch zu wühlen wink


Auch Zebras können wir entdecken — diese Tiere mag ich ja besonders — und ganz in der Nähe noch ein paar Giraffen. Auch diese beobachten wir eine ganze Weile und staunen, wie geschickt sie von den extrem stacheligen Pflanzen die Blätter abfressen ohne sich dabei die Zunge aufzuspießen.

Dane erklärt uns ein markantes Merkmal, an dem man männliche und weibliche Tiere unterscheiden kann: die kleinen Hörner sind bei den weiblichen Tieren etwas buschig — bei den männlichen dagegen glatt, da sie von den Kämpfen, die um die Weibchen ausgetragen werden, immer recht schnell abgewetzt sind.


So angestrengt nach Tieren Ausschau halten macht durstig und so legen wir erstmal eine kurze Pause ein: Dane deckt den Tisch und wir lassen es uns gut gehen.

Ein paar Minuten die Füße vertreten, das Revier markieren wink und dann geht es weiter auf der Suche nach den „Big Five“.


Diese lassen gar nicht allzu lange auf sich warten: drei Nashörner, von denen jedoch nur noch eines sein markantes Horn hat. Den beiden anderen wurden die Hörner entfernt — eine vorbeugende Schutzmaßnahme aufgrund der in den letzten Jahren enorm angestiegenen Nashornwilderei.


Langsam wird es dunkel und wir machen uns wieder auf den Rückweg. Kurz vor Ende der Tour sehen wir aber noch mal ein paar Giraffen:


Nach insgesamt drei Stunden mit vielen tollen Eindrücken kehren wir in die Lodge zurück, wo wir jetzt noch eine halbe Stunde Zeit bis zum Dinner haben.

Dieses findet heute als Barbecue statt und ist erwartungsgemäß sehr lecker.

Wir sitzen in gemütlicher Runde am Feuer zusammen und genießen das Essen und die spontanen Tanz- und Gesangseinlagen der afrikanischen Küchenfrauen, die mit ihrem Rhythmus im Blut für eine tolle Stimmung sorgen.

Zum Fotografieren ist es zwar viel zu dunkel — aber ein bisschen Musik muss schon sein:

Bis zehn sitzen wir am Lagerfeuer, dann müssen wir aber echt in’s Bett, denn morgen früh um 6:00 Uhr geht es schon zum nächsten Game-Drive, bei dem wir dann hoffentlich auch ein paar Löwen entdecken werden.