Südafrika

Kapstadt - Kirstenbosch, Hout Bay, Strand

Ein weiterer sonniger Tag in Kapstadt erwartet uns und wir wollen uns heute auf einer Hop-On-Hop-Off Bustour etwas von der Umgebung anschauen. Diese Touren kennen und mögen wir bereits von anderen Orten und finden sie immer sehr informativ. In relativ kurzer Zeit bekommt man dabei eine Menge zu sehen und erfährt auch noch etwas zum Hintergrund.

Barbara gibt uns beim Frühstück wieder gute Tipps, wo sich ein Aussteigen auf der blauen Route — der Mini Peninsula Tour — lohnt und so machen wir uns gegen 9:00 Uhr gut gestärkt auf den Weg.

Der Bus lässt auch gar nicht lange auf sich warten und auf dem Oberdeck sind noch viele Plätze frei, so dass wir es uns dort gleich bequem machen. Schnell ist der Audioguide in’s Ohr gestöpselt und dann kann es losgehen.

Wir kommen unter anderem an Kapstadt’s Universität vorbei: sie gilt als beste Universität Afrikas und ihr Campus soll einer der schönsten weltweit sein.

Da hier keine Möglichkeit zum Aussteigen besteht, können wir uns leider nicht selbst davon überzeugen, aber auch im Vorbeifahren kann man schon die einmalige Lage erkennen.


Dafür steigen wir beim nächsten Halt aus: am botanischen Garten in Kirstenbosch — dem ältesten und größten botanischen Garten Afrikas. Dieser Garten, welcher nur aus einheimischen Pflanzen besteht, gilt als einer der schönsten weltweit. Er wurde 1913 gegründet, um die einzigartige Artenvielfalt der Kapregion zu erhalten und beherbergt heute an die 6.000 verschiedene Pflanzenarten.

Sonntags finden hier sehr oft Konzerte inmitten der Pflanzenwelt statt, was viele Familienausflügler gerne mit einem netten Picknick verbinden. Die Kirstenbosch Gardens wurden 2011 zum besten Picknickspot der Welt gekürt. Und das sicher nicht zu Unrecht: In seiner malerischen Lage direkt am Hang des Tafelberges wird der Garten seinem Ruf voll gerecht.

Er bietet auf über 36 Hektar Fläche in Höhenlagen von 100 bis über 1000 Meter einen eindrucksvollen Einblick in die fantastische Vielfalt der südafrikanischen Flora.

Besonders beeindruckend sind der Duftgarten mit aromatischen Pflanzen und der spezielle „Braille Trail“, die extra für Blinde angelegt worden sind.

Wir bleiben fast zwei Stunden im Park, dann müssen wir aber weiter, wenn wir die Bustour bis zum Ende fahren wollen, da wir für den Nachmittag auch noch eine weitere Verabredung haben.


Wir kommen vorbei am Imizamo Yethu Township, wo man aussteigen und an einer Township Tour teilnehmen kann.

Wir haben lange überlegt, ob wir so eine Tour mal mitmachen sollten.

Einerseits ist es sicher sehr interessant, etwas mehr über das Leben der Menschen aus diesem Teil der Bevölkerung zu erfahren, zumal man sonst auf so einer Reise kaum Berührungspunkte mit ihnen hat.

Andererseits kommt uns so eine Tour etwas vor, als ob man Tiere im Zoo anschaut und die Armut auf dem Silbertablett serviert bekommt.

Da wir hin- und hergerissen sind, verschieben wir unsere Entscheidung aufgrund eh schon mangelnder Zeit auf unseren nächsten Südafrika-Besuch (den es mit Sicherheit geben wird) und bleiben heute im Bus sitzen.


Stattdessen steigen wir in Hout Bay aus und schauen uns den Mariner’s Wharf an. Wir beobachten Fischer, Surfer, Badegäste und Robben und lassen uns ein Bier zum kleinen Lunch schmecken.

Hier gefällt es uns richtig gut und wir würden gerne noch länger bleiben, leider reicht die Zeit dafür aber nicht aus.

So steigen wir wieder in den blauen Bus und fahren die Runde zu Ende — vorbei an weiteren Stationen, für die die Zeit nicht mehr reicht… Aber schließlich brauchen wir ja auch für unseren nächsten Besuch hier in Kapstadt noch etwas zu tun und so wissen wir heute schon, auf was wir uns da freuen — z.B. auf Camps Bay mit seinen wundervollen Stränden:


Gegen 15:00 Uhr sind wir wieder zurück in unserem B&B und jetzt müssen wir uns wirklich sputen, denn eigentlich waren wir um diese Zeit schon verabredet und wir müssen noch etwa eine halbe Stunde fahren. Auch wenn wir dabei versuchen, uns die afrikanische Gelassenheit anzunehmen — so recht will der deutsche Pünktlichkeitswahn doch nicht weichen und wir verfallen etwas in Hektik.

Wir setzen uns also in’s Auto und fahren in’s nahe gelegene Strand. Hier wollen wir Christiane besuchen, die wir vor zwei Wochen beim Dolphin Trail kennengelernt haben und noch einmal zusammen in gemeinsamen Erinnerungen schwelgen.

Wir fahren über die Autobahn, vorbei an kilometerlangen Townships und wundern uns mal wieder, wie gedankenlos die Menschen hier direkt an der Autobahn „spazieren“ gehen — völlig undenkbar wäre so etwas in Deutschland. Und während wir uns noch wundern, springen auf einmal vier schwarze Jungen mit einem Ball mitten über die Autobahn eek Wir sind total geschockt und Andreas kann gerade noch ausweichen. Das war verdammt knapp und wir sind froh, dass wir nun fast da sind…

In Strand angekommen staunen wir nicht schlecht, in was für einem tollen Penthaus Christiane mit ihrem Mann hier lebt. Ganz oben direkt unterm Zelt des Hibernian Tower mit einer Aussicht zum neidisch werden:

Wir haben uns viel zu erzählen und später kommen auch noch andere Bekannte dazu, die — man glaubt es kaum — direkt aus Heimsheim kommen. Die Welt ist halt ein Dorf wink

Jedenfalls verbringen wir zusammen einen sehr netten Abend und wir hätten gegen eine Wiederholung überhaupt nichts einzuwenden thumbsup Die Zeit geht allerdings viel zu schnell vorbei und irgendwann müssen wir wieder Lebewohl sagen und nach Kapstadt zurückfahren.

Auch diesmal geht’s wieder über die Autobahn und diesmal gibt es einen kleinen Stau — auf der Gegenfahrbahn stehen mehrere Wagen mit Blaulicht und auf dem Boden liegt eine abgedeckte Person sad Wenn das mal keiner der Jungen von heute Nachmittag war…


Kurz vor Mitternacht sind wir wieder zurück und diesmal geht’s ohne Gute-Nacht-Bierchen direkt in die Heia…