Südafrika

Africaans Language Monument, Anura Weingut, Paternoster

Unsere letzte Urlaubswoche ist angebrochen und mit Rücksicht auf Annettes morgendlichen Koffeinpegel starten wir wieder entsprechend spät, was Andreas aber die Gelegenheit zu einem ausgedehnten Morgen-Lauf gibt.

Nach dem Frühstück zahlen wir unseren Obulus — was hier im Garden House nur mit Cash funktioniert.

Wir bekommen noch ein paar letzte Tipps für unterwegs und schießen ein Erinnerungsfoto mit Annette und Barry.

Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt und werden beim nächsten Besuch in Franschhoek, den es ganz sicher geben wird, auf jeden Fall wieder im Garden House absteigen.

Um 9:45 Uhr sind wir bereit zum Aufbruch und fahren los in Richtung Westküste.


Den ersten Zwischenstopp legen wir nach nur einer halben Stunde Fahrt in Paarl ein. Hier schauen wir uns zunächst das Africaans Language Monument an.

Dieses architektonisch interessante Bauwerk wurde 1975 aus Anlass der 100-jährigen Anerkennung der afrikanischen Sprache eingeweiht. Von oben hat man einen schönen Ausblick über den riesigen Talkessel des Weinlandes, der noch schöner wäre, würde sich der Himmel etwas weniger bedeckt geben.


In unmittelbarer Nähe befindet sich auch das Paarl Mountain Nature Reserve. Davon hatte ich schon einige schöne Fotos im Netz gesehen und das wollten wir uns gerne anschauen und dort ein bisschen wandern. Immerhin soll es sich hierbei um die zweitgrößte Granitfelsformation der Welt handeln.

Als wir aber auf dem Parkplatz ankommen, finden wir keinen einzigen der ausgezeichneten Wanderwege auf den Felsen hinauf. Auf einer großen Karte sind zwar mehrere Wege dargestellt aber wir können auch nach einer halben Stunde und mehreren Anläufen keinen Trailhead finden.

Wahrscheinlich stellen wir uns einfach nur dämlich an, aber es ist nicht zu ändern und schließlich geben wir dieses Unterfangen für heute auf.


Stattdessen machen wir noch einen Abstecher zum Anura Weingut. Hier wird neben dem „normalen“ Wine Tasting auch ein kombiniertes Wine & Cheese Tasting angeboten und dazu lassen wir uns sehr gerne einladen. Es kostet 45 Rand pro Person, die aber nicht berechnet werden, wenn man im Anschluss etwas kauft.

Zu einer Auswahl an sechs hauseigenen Käsesorten und Dips bekommen wir einen jeweils passenden Wein gereicht. Zusammen mit dem Käse schmecken uns fast alle Weine richtig gut und wir können nicht umhin, wieder etwas mitzunehmen.

Nebenan im Restaurant gibt es sogar ein Bier-Tasting, was Andreas wahrscheinlich noch mehr gemundet hätte, aber da es mittlerweile schon 13:30 Uhr ist, müssen wir jetzt langsam mal los, da wir ja heute noch bis nach Paternoster wollen.


Barry hatte uns heute Morgen noch empfohlen, bei Wellington den Bain’s Kloof Pass zu fahren, da das eine wunderschöne Scenic Route sei. Da aber die Berge gerade alle in tiefen Wolken hängen, sparen wir uns diesen Umweg von 80 Kilometern und fahren stattdessen auf der R44 direkt weiter nach Norden.

Hier stehen unterwegs wieder jede Menge schwarze Anhalter an der Straße und ungeachtet sämtlicher Warnungen, die wir im Vorfeld erhalten haben, nehmen wir diesmal eine junge Frau mit ihrer kleinen Tochter mit.

Die Kleine hatte den Schulbus verpasst und beide sind total happy, dass sie die lange Strecke bis zu der Farm auf der sie leben, nicht zu Fuß gehen müssen.


In Riebeek-Kasteel machen wir Mittagspause. Annette hatte uns diesen hübschen Ort für einen Zwischenstopp empfohlen und nach einem kurzen Stadtspaziergang nehmen wir im urigen Bar Bar Black Sheep einen kleinen Lunch.

Entgegen der durchweg positiven Kritiken bei TripAdvisor sind wir allerdings nicht wirklich begeistert und selbst Andreas, der eigentlich beim Essen äußerst selten unzufrieden ist, lässt die Hälfte von seinem Lamm-Burger stehen.


Gegen 17:30 Uhr kommen wir schließlich in Paternoster an. Das verschlafene Fischerdorf soll seinen Namen (zu Deutsch: Vater unser) erhalten haben, weil sich die portugiesischen Seefahrer mit einem Stoßgebet bedankten, als sie 1790 hier den sicheren Hafen erreichten.

Wir checken in unserer neuen Unterkunft — dem Farr Out Guesthouse für die nächsten zwei Tage ein und werden von Marion und Deon, unseren deutsch sprechenden Gastgebern, nett willkommen geheißen.

Wir bekommenden den Oyster-Room, der sehr hell und freundlich eingerichtet ist, und packen erst mal unsere Sachen aus.

Ein Infoblatt im Zimmer für die Gäste besagt, dass im Haus keinerlei Crayfisch geduldet wird, was uns zunächst etwas merkwürdig vorkommt. Als wir Marion danach fragen, erklärt sie uns, dass die Lobster-Fischerei hier streng limitiert sei und dass nur an einzelnen ausgewiesenen Tagen in der Saison das Fangen überhaupt erlaubt sei. Auch der Kauf der Meerestiere von fliegenden Händlern ist illegal.

Gut zu wissen — wobei wir eh nicht vorhatten, hier Lobster zu fangen oder selbst zu grillen. Wogegen wir allerdings überhaupt nichts haben, ist, welchen zu essen und so sind wir mit Marions Tisch-Reservierung für uns im Voorstrandt Restaurant sehr zufrieden, denn dort soll man diese leckeren Tierchen in der Saison oft bekommen.

Vorher machen wir jedoch noch einen ausgedehnten Strandspaziergang, bei dem wir u.a. viele leere Hummerpanzer am Strand finden. Auch auffällig hier sind die vielen vom Meer rund geschliffenen Felsblöcke, die dem Strand ein ganz eigenes Bild geben.


Als wir dann in das Voorstrandt Restaurant kommen und die Speisekarte aufschlagen, ist relativ schnell klar, was heute auf den Teller kommen wird:

Der Lobster ist total lecker und nach ein wenig Hilfe vom Kellner auch ohne Panzerknacker leicht zu essen wink