Südafrika

Port Elizabeth

So ganz hat das mit den Träumen leider nicht funktioniert — zumindest nicht bei mir. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan, aber Andreas hat geschlafen wie ein Baby.

Pünktlich zum Frühstück wird er munter und dann sind es auch nur noch knapp zwei Stunden zu fliegen, die irgendwie vergehen….

In Johannesburg angekommen, fallen uns bei der Einreise dann sofort die verstärkten Ebola-Kontrollen in’s Auge: man wird einzeln mit einer Wärmebildkamera auf erhöhte Temperatur durchleuchtet und Einreisende aus bestimmten Ländern müssen extra Formulare ausfüllen, was uns aber — aus Europa kommend — erspart bleibt.

Wo wir allerdings nicht drum herum kommen, ist das Gepäck abzuholen und wieder neu aufzugeben, was sich leider Dank einer enormen Schlange ziemlich in die Länge zieht.

An einem ATM versuchen wir dann, ein paar erste Rand zu besorgen. Das klappt beim ersten Versuch aber irgendwie nicht und wir machen wohl deshalb etwas ratlose Gesichter, denn wie aus dem Nichts steht plötzlich ein — vielleicht einfach nur hilfsbereiter — Schwarzer hinter uns und meint uns erklären zu müssen, wie man einen Geldautomaten bedient. Er greift energisch zwischen uns hindurch und fängt an, auf der Tastatur herumzutippen. Das ist uns dann doch irgendwie komisch und wir sind mit unserer Geldkarte lieber schnell verschwunden.

Die Zeit bis zum nächsten Boarding überbrücken wir mit einem Kaffee für mich und einem Bierchen für Andreas und heben schließlich zum letzten Teilstück ab, was zum Glück nur noch mal knappe zwei Stunden lang ist.

Die Landung macht uns diesmal ziemlich zu schaffen — keine Ahnung ob das an der Erkältung liegt oder am Flugstil des Piloten — jedenfalls haben wir beide höllische Ohrenschmerzen und sind froh, als die Räder endlich aufsetzen.


Der Flughafen in Port Elizabeth ist recht klein und übersichtlich und so stehen wir ziemlich schnell mit unserem Gepäck bei Hertz, um unseren Mietwagen abzuholen.

Wir bekommen einen kleinen Kia, der zwar wahrscheinlich völlig ausreichend ist, nur leider bekommen wir nicht beide Taschen in den Kofferraum ohne die Abdeckung wegzunehmen.

Da werden wir uns wohl noch etwas überlegen müssen.

Das Linksfahren erweist sich dann gleich als erste Herausforderung für Andreas und es wird nicht einfacher dadurch, dass er ständig versucht, mit dem Scheibenwischer zu blinken wink aber ich kann auf dem Beifahrersitz natürlich leicht lachen…


Wir fahren als erstes zu unserer Unterkunft — dem Carslogie House B&B im Stadtteil Summerstrand.

Hier sieht es sehr nett aus mit hübschen Häusern und viel Grün, aber was uns auch sofort auffällt, sind die Elektrozäune, die überall für Sicherheit sorgen. Irgendwie leicht irritierend.

Christine — unsere Gastgeberin — erklärt uns später, dass diese Einrichtungen hauptsächlich aus versicherungstechnischen Gründen notwendig seien.

An sich müsste man hier in der Gegend keinerlei Bedenken haben.

Wir beziehen unser Zimmer, das uns super gut gefällt und springen gleich erstmal für eine Runde in den Pool vor unserer Terasse, um uns von den Strapazen der langen Anreise etwas zu entspannen.


Dann machen wir uns auf, um die Gegend noch etwas zu erkunden.

Zuerst kaufen wir im örtlichen Supermarkt noch bissle was für die nächsten Tage ein: einen Grill, Holzkohle, Obst und Getränke — was man eben so braucht…

In Port Elizabeth machen wir dann zunächst einen kleinen Stadtrundgang und kommen am Donkin Memorial vorbei. Die Pyramide lies Gouverneur Sir Rufane Donkin Anfang des 19. Jahrhunderts in Erinnerung an seine verstorbene Frau Elizabeth errichten, nach der übrigens auch die Stadt ihren Namen hat. Der Leuchtturm daneben beherbergt die Touristeninformation.


Viel mehr Highlights können wir auf unserem kurzen Rundgang nicht entdecken, deshalb verlagern wir unseren Spaziergang dann auch lieber an’s Meer und laufen noch am schönen Humswood Beach entlang. Hier ist es recht windig und es herrscht ein ordentlicher Wellengang — wir genießen es.


Zurück im B&B entspannen wir bei einem Glas Amarula noch eine Runde, bevor wir uns auf zum Abendessen machen. Christine hat uns im nahegelegenen De Kelder einen Tisch reserviert, wo wir einen sehr gemütlichen Abend haben.

Andreas probiert Kudu, ich nehme Kingklip und als Vorspeise teilen wir uns mit Käse gefüllte Prawns und eingelegte Feigen. Alles ist super lecker und sehr preiswert.