Südafrika

Cango Caves, Swartberpass, Prince Albert, Meiringspoort

Wir bekommen auf der Terrasse im Garten ein tolles und sehr reichliches Frühstück serviert. Es gibt leckeres Obst, Müsli und Joghurt, frisch gebackenes, noch warmes Maisbrot und eine Art Quiche aus Eiern, Tomaten, Pilzen, Spinat und Schinken. Sehr lecker, aber nach der Hälfte müssen wir leider resignieren — es ist einfach viel zu viel.

Gegen 9:00 Uhr sitzen wir dann im Auto — wir wollen heute eine große Runde über die Cango Caves, den Swartbergpass, Prince Albert und Meiringspoort fahren. Das Wetter passt perfekt — also kann es losgehen.


Bis zu den Cango Caves ist es gar nicht weit — wir müssen nur etwa 30 Minuten fahren, dann sind wir schon da.

Die Cango Caves sind ein ausgedehntes Höhlensystem mit Kammern von teilweise gigantischen Ausmaßen, die im Jahre 1780 von einem Hirten auf der Suche nach einem verlorenen Schaf entdeckt und in den Folgejahren erkundet wurden. Sie zählen mit zu den schönsten Tropfsteinhöhlen der Welt.

Es werden verschiedene geführte Touren angeboten — besonders reizvoll für Leute ohne Platzangst und ohne Bierbauch ist dabei die Adventure Tour, bei der man sich teilweise durch 30 cm enge Spalten quetschen muss und über lange Strecken eine Deckenhöhe von unter 70 cm hat.

Das ist allerdings mit meiner Klaustrophobie überhaupt nicht vereinbar, und so entscheiden wir uns besser für die 60-minütige Standard Tour, bei der man immerhin auch durch neun der ausgebauten Kammern kommt.

Unter zahlreichen Erklärungen und Anekdoten unseres deutschsprachigen Guides werden wir durch die Kammern geführt und sind mächtig beeindruckt: Sinterterrassen, Stalagmiten und Stalaktiten von atemberaubender Schönheit schmücken die Gewölbe.

Die ältesten Gebilde hier sind über 1.5 Millionen Jahre alt, aber wir sehen auch „Stalaktiten-Babies“ mit einem zarten Alter von nur etwa 300 Jahren. Stalaktiten wachsen etwa 8-10 Millimeter in 100 Jahren, bei Stalagmiten geht es durch die Schwerkraft fast doppelt so schnell.

Alle Kammern und Tropfsteinformationen der Höhle haben auch individuelle Namen. Unser Guide erklärt uns einige davon: der engste Durchgang auf der Adventure Tour heißt z.B. „Briefkasten“, weil er so eng ist, dass eigentlich nur Briefe hindurch passen. Der längste Tunnel heißt dagegen „Hexenschuss“, weil man dabei etwa 30 Meter stark gebückt hindurch laufen muss und danach sicher einen Hexenschuss bekommt wink


Um 11:30 Uhr sind wir an der frischen Luft zurück und fahren nun über den Swartbergpass von der Kleinen in die Große Karoo.

Die Strecke über die Swartberge ist recht spektakulär: eine Gravel Road von 25 Kilometern Länge windet sich bis auf 1.583 Meter Höhe hinauf und bietet bei strahlend blauem Himmel tolle Aussichten.

Wir brauchen fast zwei Stunden dafür, da wir immer wieder anhalten und Fotos von den gigantischen Felsformationen und bizarren Gebilden machen, die hier im Sandstein entstanden sind.


In Prince Albert machen wir dann einen Zwischenstopp für einen kleinen Lunch und anschließend noch einen Spaziergang durch das verschlafene Karoo-Nest.

Entlang der Hauptstraße finden sich viele kleine Geschäfte, einige Restaurants und viele hübsche Häuser mit saftig grünen Gärten — eine richtige kleine Oase inmitten der öden Steppe rings umher — und der holländische Einschlag ist deutlich erkennbar.


Für den Rückweg nach Oudtshoorn fahren wir nun die alternative Strecke durch die Meiringspoort — eine Schlucht, die vor allem durch die bizarr geformten Sandsteinformationen und die roten Klippen bekannt ist.

Unterwegs kommen wir noch an vielen Weingütern und Olivenhainen vorbei, für die jeweils Tastings angeboten werden — eine hübsche Gegend.

Kurz vor der Meiringspoort geraten wir dann in eine Straßensperrung, die uns fast eine halbe Stunde kostet:

Ein Laster hat wohl eine Kurve mit zuviel Schwung genommen und dabei seine ganze Ladung Strohballen verloren, die nun überall auf der Straße verteilt sind und erstmal wieder eingesammelt werden müssen.

Die Fahrt durch die eindrucksvolle Meiringspoort gefällt uns dann ausnehmend gut: die roten Felsen leuchten wunderbar in der späten Nachmittagssonne, immer wieder gibt es schöne Haltebuchten und wirklich tolle Rastplätze.

Und viele Paviane sehen wir am Wegrand und auf der Straße — entsprechend gut sind die Müllbehälter an den Rastplätzen gesichert, denn auch hier gilt: Füttern ist streng verboten.

An einem kleinen Besucherzentrum machen wir Halt, denn hier gibt es noch einen schönen Wasserfall, zu dem man nur einen kurzen Weg von vielleicht fünf Minuten gehen muss.

Das kleine Flüsschen Skelm ergießt sich hier in einen kristallklaren Felspool. Ein wunderbarer Platz um zu relaxen und die Füße ins eiskalte Bergwasser zu halten.


Auf der Rückfahrt kommen wir auch an einem größeren Township vorbei und es ist schon wirklich erschreckend zu sehen, unter welchen Bedingungen die Schwarzen hier hausen müssen.

Man bekommt fast ein schlechtes Gewissen, dass es einem selbst so gut geht…

Gegen 17:00 Uhr sind wir wieder zurück im B&B, wo wir noch eine Stunde in dem wunderschönen Garten sitzen und die Abendsonne und das Vogelgezwitscher genießen.

Zum Dinner fahren wir in das Buffelsdrift Game Lodge Restaurant. Das Essen ist sehr lecker und das Ambiente am See ist toll, aber leider wird die schöne Aussicht schon recht bald durch die untergehende Sonne beendet, ohne dass wir einen Hippo zu Gesicht bekommen haben.