Südafrika

Gericke Point, Wilderness , Oudtshoorn

Andreas dreht wieder seine morgendliche Jogging-Runde und ich drehe mich dafür noch etwas im Bett herum.

Als wir um 8:00 Uhr zum Frühstück gehen, liegt unsere Wäsche schon frisch gewaschen und gebügelt vor unserer Tür — ein toller Service.

Nach dem reichhaltigen Frühstück packen wir unsere Sachen zusammen und checken aus. In der South Villa haben wir uns rundum wohl gefühlt — ein B&B, was wir sehr gut weiter empfehlen können.

Wir holen noch etwas Bargeld am ATM und tanken und dann ist wieder Aufbruch angesagt: wir verlassen Knysna — ein Ort, der uns gut gefallen hat.


Sehr weit fahren wir allerdings gar nicht, denn unser erster Halt ist bereits am Swartvlei Beach, wo wir die Wanderung zum Gericke Point machen wollen.

Die Flut kommt zwar gerade herein, was kein ganz optimaler Zeitpunkt zum Loslaufen ist, aber wir riskieren es trotzdem.

Der Strand ist einfach traumhaft schön. Weiße Sanddünen soweit das Auge reicht und die wenigen Besucher verlaufen sich in der Weite. Und er ist ein Paradies für Muschelsucher. Soviele Muschelschalen auf einem Haufen haben wir selten gesehen.

Am Point angekommen, klettern wir ein wenig auf den Felsen herum und uns fallen sofort die vielen Vögel auf: Oystercatcher, Kormorane und Möwen, die ziemlich aggressiv regelrechte Attacken fliegen — nur Zentimeter über unsere Köpfe hinweg und wir kommen uns vor wie bei Alfred Hitchcock.

Aber wir sehen bald die Ursache dafür: die Vögel brüten offenbar gerade und fühlen sich durch uns wohl gestört. So lassen wir ihnen lieber ihre Ruhe und kehren wieder um.

Auf dem Rückweg hat uns dann natürlich prompt das Wasser den Weg abgeschnitten und wir bekommen seeehr nasse Füße wink da hilft wohl nur „trockenwandern“…

Unterwegs beobachten wir noch fasziniert, wie sich Hunderte kleine Schnecken über die gestrandeten Quallen hermachen:


Nach 90 Minuten sind wir wieder am Auto zurück. Eine kleine Stärkung in Form von Äpfeln und Keksen, dann geht es weiter in Richtung Wilderness.

Hier machen wir am wunderbaren weißen Sandstrand eine ausgiebige Badepause und lassen etwas die Seele baumeln.

Anschließend genehmigen wir uns nach einem Rundgang in dem hübschen kleinen Örtchen einen superleckeren Brownie mit Vanilleeis im Pomodoro.


Bevor wir Wilderness verlassen, machen wir noch einen Stopp am Dolphins Point — ein Aussichtspunkt mit herrlichem Panoramablick über den Ort auf der einen Seite und auf der anderen Seite einem schönen Blick auf die Eisenbahnbrücke, über die der berühmte Dampfzug Outeniqua Choo-Tjoe den Kaaimans River überquert.

Hier kann man dem Name nach wohl auch oft Delphine beobachten, wir haben aber leider kein Glück.


So verlassen wir denn erst einmal die Küste und fahren nach Norden in Richtung Kleine Karoo.

Die Landschaft ändert sich unterwegs gewaltig. Es wird deutlich bergiger — am Outerniqua Pass erreichen wir immerhin 800 Meter Höhe — und die Straßen sind von Hopfenfeldern gesäumt. Dabei klettert das Thermometer stetig nach oben bis es bei 30 Grad angekommen ist.

Bald verkünden die ersten Strauße am Wegesrand, dass wir uns der Stadt der Federbarone nähern und gegen 16:00 Uhr checken wir in Oudtshoorn in unserer neuen Unterkunft Yotclub B&B ein.

Das Zimmer ist recht klein und das Bad regelrecht winzig, aber es ist alles sauber und gepflegt und wir werden sehr nett empfangen. Außerdem gibt es einen tollen Garten mit Terrasse und niedlichem Pool wink und einen Otter- und Bird-Hide, in dem man frühmorgens gut die Tiere beobachten kann.


Nachdem wir unsere Sachen ausgepackt haben, machen wir noch einen Spaziergang durch den Ort.

Die Einwohner haben den Straußenvögeln eine Menge zu verdanken, denn die haben die Stadt reich gemacht: Als es bei den Damen in Europa Mode wurde, sich mit Federboas zu schmücken, entstand eine enorme Nachfrage nach ihren fludrigen Federn. Kurz vor dem ersten Weltkrieg gab es ca. 750.000 Strauße rund um die Stadt, die etwa 500 Tonnen Federn lieferten — ein jährlicher Gewinn von drei Millionen englischen Pfund.

Von der Opulenz jener Zeit zeugen heute noch ein paar prächtige Paläste der Straußenbarone — ansonsten gibt der Ort aber nicht allzu viel her und so sind wir nach einer Stunde wieder im Guesthouse zurück und machen es uns stattdessen in dem tollen Garten am Pool gemütlich und genießen die Abendsonne.

Zum Abendessen gehen wir in den Black Swan, der uns von den Kapstädterinnen unserer Dolphin-Trail-Wandergruppe empfohlen worden war. Die Vorspeise ist wirklich sehr lecker aber der Hauptgang — wir nehmen in der Straußen-Hauptstadt natürlich beide Strauß — und der Service sind eher enttäuschend.

So bleiben wir nicht allzulange und sind schon gegen 21:00 Uhr im B&B zurück. Hier tippen wir noch etwas am Reisebericht und dann geht es in die Heia…