Städtereise Paris

Im Quartier Latin

Wir kommen zurück an die Seine und wechseln auf die andere Uferseite, denn am Nachmittag wollen wir das Quartier Latin erforschen.

Dort treffen wir zunächst auf das Institut du Monde Arabe — ein modernes Gebäude, was 1980 errichtet wurde, um das Verständnis zwischen Frankreich und der arabischen Welt zu fördern. Aktuell findet hier eine Ausstellung zum Orient-Express statt, die dem Andrang nach zu urteilen offenbar sehr beliebt ist.

Wir steuern jedoch geradewegs auf den gläsernen Lift zu, denn uns interessiert an diesem Gebäude hauptsächlich die tolle Aussicht. In der neunten Etage steigen wir aus und uns liegt die Seine zu Füßen:


Wir laufen ein Stück weiter entlang der Seine, wo sich das Musée de la Sculpture en plain direkt am Ufer entlang zieht — Kunst am Quai. Die Werke namhafter Bildhauer haben hier ihren Platz inmitten von Blumenrabatten, Parkbänken und Trauerweiden gefunden und die Seine-Schiffe tuckern durch die Szenerie.


Am Ende des Parks gelangen wir durch eine eiserne Pforte in die älteste Gartenanlage von Paris — den Jardin des Plantes. Hier haben schon die Leibärzte von Ludwig XIII. ihre Heilkräuter für allerlei Wässerchen und Tinkturen angebaut.

Im Jahre 1640 wurde der Lehrgarten für Medizinstudenten dann auch der Öffentlichkeit zugänglich und das gemeine Volk konnte die Kunst der königlichen Gärtner bewundern.

Mit seinen farbenprächtigen Blumen und dem Rosengarten ein herrlicher Platz zum Entspannen!


Direkt hinter dem Park stoßen wir auf Frankreichs Hauptmoschee — die Grande Mosquée de Paris. Errichtet im spanisch-maurischen Stil ist sie eines der bedeutenden Bauwerke von Paris.

Wir genehmigen uns für 3 Euro eine Stippvisite in’s Morgenland und bestaunen die Innenhöfe, die mit wunderschönen blau-grünen Mosaikwänden verziert sind, die sprudeln Fontänen in den Wasserbecken und das 33 Meter hohe Minarett, das über dem Tausendundeine-Nacht-Ambiente emporragt.


Mittlerweile hat das Sättigungsgefühl durch die morgendlichen Kalorienbomben etwas nachgelassen und wir können wieder etwas zu essen vertragen.

So biegen wir nach ein paar Querstraßen in die Rue Moffetard ein — eine krumme, enge Marktstraße, die bekannt ist für die vielen Stände und Läden, an denen vom Käse bis zu Früchten der Saison alles angeboten wird, was Frankreich an kulinarischen Genüssen zu bieten hat.

Die „Mouffe“, wie sie von Einheimischen genannt wird, gehört zu den ältesten Straßen von Paris. In alten Zeiten muss es hier übel gerochen haben, denn der Straßenname wurde vom französischen Wort für „Stinktier“ abgeleitet. Heute duftet es aber zum Glück nur noch nach den kulinarischen Köstlichkeiten der französischen Küche.

Entsprechend groß ist die Qual der Wahl — wir können uns kaum entscheiden — aber schließlich machen wir uns mit einer Auswahl an Käse, Baguette und anderen Leckereien sowie einer Flasche Cidre auf zum Jardin du Luxembourg, wo wir ein nettes kleines Picknick abhalten.

Der Jardin du Luxembourg ist einer der Lieblingsparks der Pariser. In unmittelbarer Nähe der Sorbonne gelegen, ist er Wirkungsstätte junger Künstler, Treffpunkt der Alten und Sonntagsausflugsziel der Familien.

Und so platzieren wir uns nach Käse, Cidre und Brot auf den bereitstehenden Stühlen, dösen in der Sonne und sehen eine ganze Weile zu, wie die Kinder Boote im großen Bassin fahren lassen.