Kanada

Whale Watching Tour

Die letzte Nacht brachte leider ziemlich wenig Schlaf, da ich mich gestern auf der Rückfahrt im Boot wohl durch den Zugwind etwas verkühlt habe und sich mein Hals nun heftigst darüber beschwert.

Nichtsdestotrotz ist wieder frühes Aufstehen angesagt und nach einer kurzen Dusche genießen wir noch etwas die himmlische Ruhe auf der Terrasse mit Blick auf das Wasser.

Das ganze Haus schläft offenbar noch aber die Natur ist bereits erwacht: die Kolibris schwirren schon munter herum — diese kleinen flinken Kerlchen machen ganz schönen Krach — und aus dem Wasser taucht ab und zu eine Delphinflosse auf.

Es ist einfach total himmlisch hier…

Einziger kleiner Nachteil heute: auch die Moskitos sind offenbar schon munter und scheinen sich in unserer Nähe recht wohl zu fühlen — das muss wohl daran liegen, dass es heute ziemlich windstill ist. Auf dem Boot werden wir mit den Biestern dann hoffentlich kein Problem haben.


Das Frühstück ist ebenso reichhaltig wie gestern und pünktlich um 8:00 Uhr sitzen wir wieder in unseren roten Uniformen im Boot wink

Heute geht es in die andere Richtung: wir wollen bis nach Telegraph Cove fahren und hoffen in den großen Buchten unterwegs auf Buckelwale und Orcas. Die Chancen auf Buckelwale stehen wohl generell gut — Orcas sind laut Angus dagegen eher Glückssache.

Mit dem morgendlichen Nebel sieht es zunächst wieder etwas grau aus, aber da die Sonne bereits von oben drückt, hoffen wir auf einen schönen Tag.

Auf der Fahrt sehen wir wieder viele Delphine — diesmal allerdings eine andere Art: schwarz-weiße, sogenannte Weißflankenschweinswale. Auch diese sind allerdings so flink, dass wir vom fahrenden Boot aus leider nur ziemlich verwackelte Fotos zustande bekommen — aber egal: wir haben die Bilder im Herzen.

Dafür schwimmt ein kleiner Seehund direkt neben unserem Boot vorbei, kuckt uns ganz neugierig an und lässt sich bereitwillig ablichten.

Und wir sehen Unmengen an Weißkopfadlern — wirklich so viele, dass wir irgendwann gar nicht mehr fotografieren sondern nur noch schauen und genießen.

Die Wale machen sich dagegen eher rar — ab und zu ist zwar mal eine Fontäne und kurz danach dann jeweils eine Flosse zu sehen, aber leider immer nur aus sehr großer Entfernung und mit sehr langen Tauchphasen dazwischen.

Es ist kein Vergleich mit der Whale Watching Tour, die wir 2011 auf Cape Cod gemacht haben. Dort wussten wir vor lauter Walen um uns herum ja gar nicht wo wir hinschauen sollten.

Allerdings waren wir damals auch auf einem viel größeren Schiff unterwegs und mussten nicht selbst aktiv nach den Walen suchen, was diesmal natürlich seinen ganz eigenen Reiz hat.

Wir haben jedenfalls trotz eher geringer Wal-Ausbeute eine Menge Spaß und genießen mit der netten Truppe auch die heutige Tour sehr.


In Telegraph Cove bekommen wir dann eine dringendst benötigte Restroom Break und wir gönnen uns zum Aufwärmen alle einen Cappuccino.

Auf dem Rückweg stellt sich die Situation ganz ähnlich dar wie am Morgen: Bald Eagles wohin man schaut, Walflossen dagegen eher weniger und Orcas sind leider überhaupt keine zu entdecken.

Aber so ist das eben — an manchen Tagen hat man Glück, an manchen nicht. Wildtiere kommen nun einmal nicht auf Bestellung.

Irgendwann machen wir unterwegs eine Lunchpause.

Angus packt auf dem Boot ein kleines Klapptischchen und die Tupperschüsseln aus und wir greifen alle ordentlich zu.

Frische Luft macht hungrig.

Nur bei den Getränken halten wir uns angesichts der eher dünn gesäten Möglichkeiten für eine Pee Break deutlich zurück wink

Später entdecken wir auf einem Felsen noch eine Gruppe Seehunde, die sich in der Sonne aalen.


Gegen 15:30 Uhr sind wir wieder in der Lodge zurück. Wir zahlen unsere Rechnung, trinken einen letzten Kaffee auf der Terrasse und warten auf das Flugzeug, was uns wieder nach Vancouver Island bringen wird. Wir sind uns alle einig, dass dies der mit Abstand schönste Wartebereich eines Flughafens ist, in dem wir je waren wink

Irgendwann kommt dann der Wasserflieger und bringt zwei neue Gäste aus Holland.

Dafür müssen wir uns leider von Krystle, John und Angus verabschieden.

Es waren zwei ganz tolle Tage in der Sailcone Lodge mit unvergesslichen Erlebnissen, an die wir immer gerne zurück denken werden.

Wir machen noch ein schnelles Abschiedsfoto mit der ganzen Familie und mit Catrina und Liam und dann heißt es leider Good bye.

Wir laden unsere Sachen ein und dann geht es ruckelnd und schaukelnd wieder nach Campbell River zurück, wo wir gegen 17:00 Uhr ankommen.

Wir holen unser bei Corilair deponiertes Gepäck ab und verabreden uns mit Catrina und Liam noch zum Dinner — die beiden übernachten heute wie wir in der Painter’s Lodge.

In dieser bekommen wir ein super geräumiges Zimmer mit Balkon und netter Aussicht und nachdem wir uns ein bisschen frisch gemacht haben, treffen wir die beiden Schotten im Hotelrestaurant, wo wir bei gutem Essen und netten Gesprächen einen schönen letzten Abend zusammen verbringen.